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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar schlägt Lager bei der Burg Garda, die sich ergibt, und verleiht sie (mit der Grafschaft) an Herzog Heinrich von Bayern.

Überlieferung/Literatur

Otto v. Freising, Chron. VII, 19, MGH SSrerGerm 45 S. 336: in plano Italiae iuxta Gardam castra posuit. Quo in deditionem accepto ... progrediens. Hist. Welf. c. 23, hg. König, S. 42: Cum imperatore ergo in citeriore Italia Gardam et Garistallium cepit (Heinrich), quae et in beneficio ab eo suscepit.

Kommentar

Die Datierung des Aufenthalts bei Garda ist nicht ganz sicher. Es kommt auch schon die Zeit vor dem Einzug in Verona in Betracht. Wahrscheinlicher ist aber die Zeit nach Verona, als Lothar sich nach Westen wandte, zumal die Identität des von Otto v. Freising erwähnten Aufenthaltes mit jenem am Mincio, s. Reg. 507, denkbar ist. Vgl. BERNHARDI, Lothar S. 650, KUCK, Itinerar S. 35. - Heinrichs Besitz von Burg und Grafschaft Garda wird in einem Veroneser Zeugenverhör von 1180 erwähnt, P. SCHEFFER-BOICHORST, Zur Geschichte der Reichsburg Garda, in: P. SCHEFFER-BOICHORST, Zur Geschichte des XII. und XIII. Jahrhunderts. Diplomatische Forschungen, 1897 S. 34: quod iam sunt 40. anni bene in tempore regis Liuterii, quod Belloncus comes detenebat Gardam et districtum et comitatum Garde per ducem Enricum Saxonie; vgl. P. SCHEFFER-BOICHORST, S. 43. Als den Nachfolger des Belloncus erwähnt dasselbe Verhör (P. SCHEFFER-BOICHORST, S. 30) einen Enricus de Bur (= Heinrich von Kaufbeuren). Daß dieser Heinrich von Kaufbeuren von Lothar belehnt worden sei, wie M. WEIKMANN, Von Barbarossa bis Konradin. Ein Jahrhundert Kaufbeurer Stadtgeschichte, in: Kaufbeurer Geschichtsblätter 5. 9 (1968) S. 130, und W. STÖRMER, Zur strategischen Bedeutung der Veroneser Klause und des Gardasees für die Italienzüge deutscher Könige im Hochmittelalter, in: Geschichte und ihre Quellen. Festschr. FRIEDRICH HAUSMANN zum 70. Geburtstag. Hg. v. R. HÄRTEL, Graz 1987 S. 125f., wollen, ist nicht überliefert. - FEDOR SCHNEIDER, Die Entstehung von Burg und Landgemeinde in Italien, 1924 S. 196, erblickt in Gardas Erhebung einen Versuch, die Gemeindeautonomie zu erringen. Zur Rolle Gardas als Gegengewicht zu Verona s. SCHEFFER-BOICHORST, a.a.O. S. 42f., OPLL, Stadt und Reich S. 464, vgl. Reg. 313.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 506, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1136-09-00_3_0_4_1_1_506_506
(Abgerufen am 19.04.2024).