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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar entfernt aus dem von seinen Vorfahren gestifteten Königslutter die Kanonissen und verbringt sie anderswohin, wandelt das Stift in ein Benediktinerkloster um, beruft einen Konvent unter Abt Eberhard aus dem Kloster Berge und legt mit Richenza die Grundsteine für das neue Kloster.

Überlieferung/Literatur

Ann. Saxo zu 1135, MGH SS 6 S. 769: Congregatio sanctimonialium canonicarum in Luttera commutatur ab inperatore in regularem vitam sancti Benedicti, et Eberhardus de monasterio sancti Iohannis in Magedaburh illuc cum monachis missus primus ibi ordinatur abbas; et eodem anno ab inperatore et inperatrice positis in fundamento primis lapidibus novum monasterium incipitur. Ann. Magd. zu 1135, MGH SS 16 S. 185. Chron. Montis Sereni zu 1135, MGH SS 23 S. 144. Cron. minor minoritae Erphesf., in: Mon. Erphesf., MGH SSrerGerm 42 S. 638: Hic fundavit monasterium Luttere aput Brunswic... Chronica Reinhardsbrunnensis zu 1138, MGH SS 30, 1 S. 534. Reg.450. Reg.: Mülverstedt, Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis 1 S. 431 Nr. 1101-1103.

Kommentar

Die erzählenden Quellen des 12. Jahrhunderts reihen die Nachrichten über Königslutter vor Lothars Aufenthalte in Nienburg und Merseburg ein, vgl. die folgenden Reg. Der Terminus ante der Klostergründung ergibt sich aus Reg. 450. Zur Stellung des Klosters in der monastischen Reformbewegung s. EBENDA. - Eine Bauhütte des italienischen Meisters Nikolaus begann den Kirchenneubau in den Jahren 1135-1137 mit der Errichtung von Chorpartie, Vierung und Querhaus, vgl. U. HÖLSCHER, Die Stiftskirche von Königslutter. Eine baugeschichtliche Untersuchung, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 4 (1965) S. 9-40, G. STREICH, Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters 2 (Voträge und Forschungen Sonderbd. 29/2) 1984 S. 548f., TH. GÄDEKE, Die Architektur des Nikolaus. Seine Bauten in Königslutter und Oberitalien (Studien zur Kunstgeschichte 49) 1988 S. 191ff., 225ff., ERNST SCHUBERT, Stätten sächsischer Kaiser, 1990 S. 231-248. - Daß Innozenz II., wie die Königslutterer Überlieferung seit dem 14./15. Jh. behauptet, Lothar zuliebe dem Kloster einen Ablaß verliehen habe, ist Fiktion, vgl. K. NASS, Ablaßfälschungen im späten Mittelalter. Lothar III. und der Ablaß des Klosters Königslutter, in: HistJb 111 (1991) S. 403ff., 429-432.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 448, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1135-08-01_1_0_4_1_1_448_448
(Abgerufen am 23.04.2024).