Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

Sie sehen den Datensatz 329 von insgesamt 673.

Lothar trifft mit Papst Innozenz II. zusammen, der in der Vermittlung eines Friedens zwischen Genua und Pisa begriffen ist, und beschließt, für den Weg nach Rom die öffentliche Straße bis Viterbo zu wählen, während der Papst die Maremme entlangzieht.

Überlieferung/Literatur

Boso, Vita Innocentii, in: L. Duchesne, Le Liber pontificalis tom. 2, 1892 S. 381f.: ... rex per stratam publicam et pontifex per Maritimam usque Viterbium processerunt. Reg.: JL 1 S. 859.

Kommentar

Die Datierung ergibt sich aus dem Itinerar des Papstes, der noch am 1. März in Pisa und am 11. März bei Volterra geurkundet hat (JL 7611, 7612); Calcinaia liegt etwa 20 Kilometer östl. von Pisa am rechten Ufer des Arno. Lothar wird den Apennin über den La Futa-Paß nördl. von Florenz oder über den etwas weiter westlich nördl. Pistoria gelegenen Porretta-Paß überschritten haben, vgl. K. SCHROD, Reichsstraßen und Reichsverwaltung im Königreich Italien (754-1197), 1931 S. 25f. Innozenz hatte nach Boso, a.a.O., für den Weg in die Toskana den Monte Bardone und den La Cisa-Paß im nördlichen Apennin gewählt, dann in Pisa Gesandte Genuas empfangen und zwischen beiden Städten einen Friedensschluß - offenbar einen Vorfrieden - vermittelt. Am 20. März 1133 in Grosseto wurden die Papstprivilegien ausgefertigt, mit denen das Bistum Genua aus der Erzdiözese Mailand gelöst und zum Erzbistum erhoben wurde, s. C. IMPERIALE, Codice diplomatico della Repubblica di Genova, vol. 1 (Fonti per la storia d'Italia 77) Roma 1936 S. 77 Nr. 65, KEHR, It. Pont. VI, 2 S. 266 Nr. 5, JL 7613 (zu März 19). Vgl. auch JL 7614. Zur Sache vgl. OTTO LANGER, Politische Geschichte Genuas und Pisas im XII. Jahrhundert, 1882 S. 5f., V. POLONIO, Dalla diocesi all'archidiocesi di Genova (Fonti e studi di storia ecclesiastica 3) Genova 1963 S. 5-52. Bei dem Friedensschluß dürfte auch die Waffenhilfe von Genuesen und Pisanern für Lothar und Innozenz geregelt worden sein, vgl. Reg. 340. - Für den Weiterzug wird der Papst wegen der Erwartung genuesischer Bevollmächtigter die Nähe der Küste der Maremme gesucht haben, vgl. BERNHARDI, Lothar S. 465. Lothar nahm die seit 876 unter diesem Namen bezeugte, von Lucca auf Rom ziehende Via Francigena, vgl. SCHROD, a.a.O. S. 28-33, I. MORETTI, La Via Francigena in Toscana, in: Ricerche storice 7 (1977) S. 383-406.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 329, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1133-03-11_1_0_4_1_1_329_329
(Abgerufen am 20.04.2024).