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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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bischof B(runo) von (Straßburg) an Lothar, König der Römer (Romanorum regi): Angesichts der großen Verwirrung in Reich und Kirche richtet sich die bange Erwartung aller auf die Entschedung des Königs, welche dieser zur Behebung des Schismas treffen werde. Der König, der weder durch Ehrgeiz noch durch Usurpation, sondern durch das Walten Gottes den Thron bestiegen habe (... non ambicione vel tyrannica pervasione, sed divina disposicione regni culmen ascendistis), möge bei einer so wichtigen Frage den Rat seiner Gemahlin richenza und frommer Männer einholen. Er, Bruno, sei im Dienst für den König wohlauf und unversehrt und wirke nach seinem Vermögen für Lothars Recht (honor). Die Grafen N. und N. habe er für Lothars Dienst gewonnen und sie ihm durch die Leistung des Treueids und die Stellung von Geiseln verplichtet. Die Burg N. habe er, wenn auch mit einiger Mühe, für ihn zerstört. Auch versichere der Graf N. zusammen mit ihm, daß, solange sie lebten, die Stadt (Straßburg) (nostra civitas) und die ganze Provinz in unwandelbarer Treue im Dienst des Königs verharren und nich ablassen würden, für das Recht des Reiches zu kämpfen, Auch teile der Graf mit, daß die Errichtung der Befestigung N., welche der König befohlen und N. mit den übrigen königlichen Ministerialen (vestris ministerialibus) gelobt hätte, bislang nicht erfolgt sei, weil es den Ministerialen und den übrigen Getreuen dringlicher erschien, zunächst die Burgen der Gegner zu zerstören, um sodann gemäß Lothars Weisung zu handeln. Schließlich bittet der Bischof, der König möge ihm und der Straßburger Kirche beständig seine Fürsorge zuwenden. Nicht einem möglichen Zuträger ungünstiger Gerüchte, sondern den Taten des Bischofs möge Lothar Glauben schenken.

Überlieferung/Literatur

Druck: Eccard, Cod. Udal. S. 362 Nr. 356. Jaffé, Cod. Udal. S. 433 Nr. 251. Reg.: Wentzcke, Regesten Straßburg 1, 2 Nr. 436.

Kommentar

Datierung im Hinblick auf Reg. 247 und 252. Einem sich in Rom aufhaltenden Straßburger Kleriker hatte Papst Anaklet II. seinen zweiten Brief an Lothar übergeben, s. Reg. 232 und 235. Ob darum Bruno selber zunächst ein Anhänger Anaklets war, ist unsicher; immerhin ergreift er in vorliegendem Schreiben nicht Partei für Papst Innozenz. Vgl. F.-J. SCHMALE, Studien zum Schisma des Jahres 1130, 1961 S. 239f., PETKE, Lothar S. 291f. Zu Richenzas Stellung an Lothars Hof s. PETKE, a.a.O. S. 409. Zu Brunos Schwierigkeiten in Straßburg s. Reg. 247.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 246, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1130-09-00_1_0_4_1_1_246_246
(Abgerufen am 28.03.2024).