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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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In Anwesenheit Lothars und Richenzas übergibtAdelheid dem Abt Heinrich von Fulda den Ort Hunderoth, welchen ihr Gemahl Volkmar dem Kloster Huysburg übereignet hatte, und erhält dafür den Ort †Engilharderode bei Walkenried (villa Engilharderoth adiacente villę Walkenred), während Huysburg durch jährlich 9 1/2 Schillinge entschädigt wird, von denen 4 Schillinge aus †Riesla (Riethesla), 30 Pfennige aus Salza und 3 Schillinge aus †Ratherode (Ruotdagerothe) erlöst werden. Z.: Abt Heinrich von Fulda, der Huysburger Vogt Pfalzgraf Friedrich (von Sommerschenburg), der fuldische Vogt Gozmar (von Ziegenhain), Christian (von Rothenburg) und Ernst (von Tonna-Gleichen).

Überlieferung/Literatur

Besiegelter Bericht in urkundenähnlicher Form des Klosters Huysburg. Druck: UB des historischen Vereins für Niedersachsen 2: Die Urkunden des Stifts Walkenried Abt. 1, 1852 S. 1 Nr. 1 (zu um 1131). Reg.: Dobenecker 1 Nr. 1210 (zu nach 1127 April). Stumpf 3257 (zu nach 1131 Februar 7): Que commutatio facta est Goslarie in presencia Liudgeri regis et reginę Richinzę coram testibus predicto abbate Fuldense et aduocato nostro Fritherico palatino comite et aduocato Fuldensis ecclesię Gozmaro et Cristiano et Ernistone.

Kommentar

Der Tausch gehört in den Zusammenhang der Gründungsausstattung des Zisterzienserklosters Walkenried, das von der Edelfreien Adelheid, Gemahlin des 1106-1123 in das Kloster Huysburg konvertierten thüringischen Edelfreien Volkmar, gestiftet wurde. Walkenried wurde am 20. Januar 1129 bezogen; der Tausch zwischen Fulda und Huysburg beziehungsweise der Adelheid, die am Huysburger Gut Hunderoth noch Nießbrauchrechte besessen haben dürfte - vgl. die im Eingang der Quelle getroffenen, hier nicht wiedergegebenen Regelungen - und nun zugunsten Walkenrieds tätig wurde, erfolgte wahrscheinlich im Frühjahr bis Frühsommer des Jahres 1129, vgl. PETKE, Lothar S. 162ff., W. BAUMANN, Kirchenherrschaft in Klosterhand im südlichen Niedersachsen, in: NiedersächsJbLdG 59 (1987) S. 117. Da von den Zeugen Friedrich von Sommerschenburg am 13. Juni 1129 (vgl. Reg. 194) und Christian von Rothenburg am 17. Juni 1129 (vgl. Reg. 198) bei Lothar in Goslar erwähnt werden, reihen wir das Regest vermutungsweise zum Juni des Jahres 1129 ein. - Über den von 1117 bis 1137 als fuldischen Vogt bezeugten Gozmar II. von Ziegenhain vgl. F.-W. WITZEL, Die Reichsabtei Fulda und ihre Hochvögte, die Grafen von Ziegenhain, im 12. und 13. Jh., 1963 S. 27f. Über die Person Volkmars vgl. H. PATZE, Zur Rechtsgeschichte des Klosters Walkenried, in: BllDtLdG 112 (1976) S. 62. Über Hunderoth, das nicht notwendig bei Walkenried gelegen hat, jedoch vielleicht südl. Ellrich lokalisiert werden kann, sowie über †Ratherode westl. und †Riesla südsüdöstl. von Nordhausen vgl. K. MEYER, Zur Wüstungskarte der Grafschaft Honstein-Lohra-Clettenberg, in: ZHarzV 10 (1877) S. 117, 132 und Karte, zu †Riesla überdies DKo.III. 53, DOBENECKER 1 Nr. 1606. †Ratherode wurde eine Walkenrieder Grangie, vgl. W. BAUMANN, Die wirtschaftliche Entwicklung Walkenrieds im Überblick, in: N. HEUTGER (Hg.), 850 Jahre Kloster Walkenried, 1977 S. 106.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 192, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1129-06-00_1_0_4_1_1_192_192
(Abgerufen am 20.04.2024).