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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich versammelt zum festgesetzten Zeitpunkt das Heer, in dem die Aufgebote der Franken und Lothringer den Kern bilden, während sich die Sachsen und Thüringer bei Nordhausen sammeln.

Überlieferung/Literatur

Lampert 1075 (SS rer. Germ. [1894] 234) mit den Ortsangaben; Bruno, Bell. Saxon. c. 54 (MGH Dt. MA 2, 51) = Annal. Saxo 1075 (SS 6, 706 = SS 37, 434); Carm. de bello Saxon. III, 267–271 (SS rer. Germ. [1889] 22); V. Heinrici IV. c. 3 (SS rer. Germ. [1899] 15); Berthold 1075 (SS 5, 279 = SS n. s. 14, 227).

Kommentar

Die vorangegangenen ergebnislosen internen Beratungen der Sachsen im Herbst schildert Lampert 1075 (SS rer. Germ. [1894] 232 ff.). – Das Aufgebot Heinrichs IV. wurde hauptsächlich von den Herzögen Dietrich von Oberlothringen und Gottfried dem Buckligen von Niederlothringen sowie von Bischöfen und Grafen gestellt, während die Herzöge Rudolf von Schwaben, Welf von Bayern und Berthold von Kärnten dem König die erbetene Hilfe abgeschlagen hatten – wohl nicht nur angesichts der Opfer, welche die Schlacht bei Homburg (Reg. 741) gefordert hatte, sondern auch aus der Erwägung heraus, die Macht Heinrichs IV. nicht noch mehr zu stärken; vgl. Lampert 1075 (SS rer. Germ. [1894] 234). Nach Bruno, Bell. Saxon. c. 54 (MGH Dt. MA 2, 51) sollen die Herzöge Rudolf und Berthold pro Dei timore vierzigtägiges Fasten abgehalten und gelobt haben, nicht mehr für den König gegen die Sachsen zu kämpfen. Vgl. Seibert, Vom königlichen dux zum Herzog von Bayern, in: Welf IV. (2004) 237. – In einigen schwäbischen Chroniken wurde diese Haltung als Beginn der Opposition gegen Heinrich IV. gewertet; vgl. St. Galler Fortsetzungen Hermanns von Reichenau zu 1074, f. 17v; Ann. Marbac. 1075 (SS rer. Germ. [1907] 30); Casus monast. Pestrishus. II, 33 (Schwäbische Chroniken d. Stauferzeit 3, 110). Hierzu Parlow, Zähringer 65. – Bei den Sachsen hatte das gemeine Volk nach den Verlusten bei Homburg jegliche Lust am Kampf verloren. Dennoch sammelte sich ein sächsisch-thüringisches Aufgebot unweit des Königshofes Nordhausen im nördlichsten Teil Thüringens (vgl. Reg. 518). – Ortsnamen: Gerstingun = Gerstungen nö. Hersfeld an der Werra. Vgl. Dt. Königspfalzen 2. Thüringen 156 ff. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 528 ff.; Giese, Stamm der Sachsen (1979) 161; Dt. Königspfalzen 2. Thüringen 160 f. no 3 und 350 f. no 1; Althoff, Heinrich IV. (2006) 110 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 765, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1075-10-22_2_0_3_2_3_765_765
(Abgerufen am 18.04.2024).