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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Auf der Fastensynode, zu welcher Heinrich einige Getreue gesandt hat, werden fünf königliche Räte als Verursacher simonistischer Vergaben aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, sofern sie nicht bis zum 1. Juni in Rom erscheinen, um Buße zu tun; Erzbischof Liemar von Bremen wird wegen Ungehorsams suspendiert, die Bischöfe Werner von Straßburg, Heinrich von Speyer und Hermann von Bamberg gelten gleichfalls als suspendiert, wobei letzterem noch eine Frist bis zum Osterfest (5. April) gesetzt wird, um Genugtuung zu leisten; von den lombardischen Bischöfen werden Wilhelm von Padua und Kunibert von Turin suspendiert, während Dionysius von Piacenza abgesetzt wird.

Überlieferung/Literatur

Gregor VII., Reg. II, 52a (MGH Epp. sel. 2, 196 f.); vgl. Reg. III, 10 (MGH Epp. sel. 2, 263 ff.); Arnulf. Mediol. IV, 7 (SS 8, 27 = SS rer Germ. [1994] 211 f.); Marian. Scott. 1097 [1075] (SS 5, 561); Berthold 1075 (SS 5, 277 f. = SS n. s. 14, 221 ff.); Bernold Const. 1075 (SS 5, 430 f. = SS n. s. 14, 404 f.); Wido, De scismate Hildebrandi I, 3 (Ldl 1, 536).

Kommentar

Zu den gebannten Räten gehörten vermutlich Graf Eberhard sowie Udalrich von Godesheim (Goßam ?); alle fünf dürften mit den bereits 1073 Gebannten (vgl. Reg. 625) identisch sein. Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 452 f. mit Anm. 8 und 575. – Die Bischöfe Adalbero von Würzburg und Hermann von Metz könnten sich zwar bereits in Rom aufgehalten haben und Teilnehmer der Synode gewesen sein (vgl. Caspar, Reg. III, 10 [MGH Epp. sel. 2, 265 Anm. 5]; Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 456), brauchen jedoch nicht mit den Reg. III, 10 (265) angesprochenen anonymen Getreuen (nonnulli . . . fidelium) Heinrichs IV. identisch zu sein. Vgl. Erdmann, Studien 258 Anm. 1; sowie Schneider, Prophetisches Sacerdotium (1972) 124 f. mit Anm. 378. – Zum ‚Aufruhrkanon' vgl. Schneider, Prophetisches Sacerdotium (1972) 104 ff. – Ein päpstliches Investiturverbot wird in Zusammenhang mit der Fastensynode 1075 allein von Arnulf von Mailand IV, 7 (SS rer Germ. [1994] 212) erwähnt. Dessen Historizität bestreiten für diese Zeit R. Schieffer, Entstehung des päpstlichen Investiturverbots (1981) 116 ff.; Beulertz, Verbot der Laieninvestitur (1991) 36 f. und 71 ff.; sowie Englberger, Gregor VII. und die Investiturfrage (1996) passim, bes. 125 ff. und 181. Vgl. dagegen, die Argumente für ein Investiturverbot zusammenfassend, Laudage, Investiturstreit, in: Vom Umbruch zur Erneuerung (2006) 133 ff. – Blumenthal, Gregor VII. (2002) 178 erwägt ein "bedingtes Investiturverbot, das nicht nur von der Trennung von den exkommunizierten Ratgebern Heinrichs abhängig war, sondern auch von Verhandlungen über die Investitur"; ähnlich Cowdrey, Pope Gregory VII (1998) 103 ff., bes. 107 f. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 451 ff.; Hefele-Leclercq, Histoire des conciles25, 114 ff.; Fliche, La réforme grégorienne 2, 173 ff.; Erdmann, Studien 227 f. Anm. 3 und 253 ff.; Borino, Il decreto di Gregorio VII contro le investiture (Studi Gregoriani 6, 1959/61) 289 ff.; Schneider, Prophetisches Sacerdotium (1972) 104 ff.; Laudage, Priesterbild und Reformpapsttum (AKG Beihefte 22, 1984) 260 ff.; Hilpert, Zum ersten Investiturverbot nach Arnulf von Mailand, DA 43 (1987) 185 ff.; Laudage, Gregor VII. und die electio canonica (Studi Gregoriani 14, 1991) 96 ff.; Struve, Gregor VII. und Heinrich IV. (Studi Gregoriani 14, 1991) 33, wieder in: ders., Salierzeit im Wandel (2006) 98 f. mit 309; Cowdrey, Pope Gregory VII (1998) 100 ff.; Blumenthal, Gregor VII. (2001) 161 ff.; Gresser, Synoden und Konzilien in der Zeit des Reformpapsttums (2006) 130 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 728, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1075-02-00_1_0_3_2_3_728_728
(Abgerufen am 19.04.2024).