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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich ordnet unter dem Druck der Sachsen nochmals die vereinbarte Schleifung der königlichen Burgen an, nachdem deren Niederlegung bislang nur zögerlich verlaufen ist, woraufhin er in die Rheingegenden aufbricht.

Überlieferung/Literatur

Lampert 1074 (SS rer. Germ. [1894] 181 ff.); Bruno, Bell. Saxon. c. 33 (MGH Dt. MA 2, 35); Carm. de bello Saxon. II, 215–224 (SS rer. Ger. [1889] 14); Berthold 1074 (SS 5, 276 = SS n. s. 14, 219) = Bernold Const. 1074 (SS 5, 430 = SS n. s. 403); Ann. Weissenb. 1074 (SS rer. Germ. [1894] 57); Ann. Laubiens., Cont. 1074 (SS 4, 21).

Kommentar

Nach Lampert 1074 (SS rer. Germ. [1894] 181) ist eine für den 10. März nach Goslar einberufene Fürstenversammlung nicht zustande gekommen. Statt dessen belagerte das sächsische Volk die königliche Pfalz, so daß sich Heinrich IV. zu der Zusage herbeilassen mußte, die im Frieden von Gerstungen (Reg. 690) zugesagte Schleifung der königlichen Burgen ohne Verzug anzuordnen. Die bei dieser Gelegenheit von Heinrich IV. erhobene Forderung, auch die Sachsen müßten ihre Burgen zerstören, findet in dem von Bruno, Bell. Saxon. c. 42 (MGH Dt. MA 2, 42) überlieferten Brief Erzbischof Werners von Magdeburg an Siegfried von Mainz eine Bestätigung (Castella vel ceteras munitiones, quas in nostris partibus destrui praecepit, omnes confregimus). Die Sachsen kamen damit in der Tat der königlichen Forderung nach Niederlegung aller Burgen und Befestigungen in Sachsen nach; vgl. Bruno, Bell. Saxon. c. 34 (MGH Dt. MA 2, 36). – Daß sich der Hof noch am 1. März in Goslar aufhielt, geht aus dem Schreiben (M 40) Bischof Hermanns von Bamberg an Gregor VII. (MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit 5, 240 ff. no 40) hervor. Vgl. Erdmann, Studien 234 f., zur zeitlichen Einordnung 291 ff.; Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 441; Schneider, Prophetisches Sacerdotium (1972) 73; Cowdrey, Gregory VII (1998) 113. Nach Erdmann, Studien 131 f. könnte auch der Brief der Hildesheimer Sammlung H 53 an Heinrich IV. (MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit 5, 99 f. no 53), als dessen Absender man wohl Bischof Hezilo annehmen darf, zu diesem zeitlichen Ansatz passen. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 329 f.; Giese, Stamm der Sachsen (1979) 158 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 695, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1074-03-00_2_0_3_2_3_695_695
(Abgerufen am 25.04.2024).