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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche zu Bamberg aufgrund der treuen Dienste Bischof Hermanns die im Gau Germaramark in der Grafschaft Ruoggers gelegene Besitzung Vo. . . und bis zu 100 Hufen in den angrenzenden Orten nebst allem Zubehör und allen Einkünften (villam . . . nomine Vo. . . et in adiacentibus locis tantum, quoadusque C mansi computentur, . . . tradidimus . . . sitam in pago Germaremarca in comitatu Ruoggeri cum universis appendiciis, . . . cum omni utilitate). – Verfaßt und wohl auch geschrieben von AC. Scriptum est: vovete et reddite (Ps. 75,12 Vulgata).

Originaldatierung:
(Goslarie)

Überlieferung/Literatur

Kop.: Liber privilegiorum Bambergensium (Ende 13. Jh.) f. 39', Staatsarchiv Bamberg (C); Liber antiquus (Anfang 15. Jh.) f. 79, ebenda (D). – Drucke: Monumenta Boica 31a, 352 n° 188 aus C; MGH DD 6, 346 n° 270. – Reg.: Dobenecker, Regesta Thuringiae 905; Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 442; Stumpf 2773.

Kommentar

Das D. ist während des Aufenthaltes Heinrichs IV. in Goslar nach dem Gerstunger Friedensschluß im Februar oder der ersten Hälfte des März ausgestellt worden. – Herrscherjahre wohl wieder in Übereinstimmung mit dem Inkarnationsjahr. Vgl. die Vorbem. zu D. 270. – Nach Vo. . . eine Lücke von ca. 15 Buchstaben. Von Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 442 im Anschluß an Dobenecker, Regesta Thuringiae 905 als Vockerode w. Eschwege gedeutet, wo allerdings später, wohl infolge des Sachsenkrieges, Bamberger Besitz nicht mehr nachweisbar ist. – Besonders hervorgehoben wird in dem D. die Zuverlässigkeit Bischof Hermanns von Bamberg (qui in omni temptatione nostra fideliter nobis adhesit). – Bei dieser Schenkung handelte es sich offenbar um die Erfüllung eines Gelübdes (nos misericordie domini dei nostri, quam in omnibus temptationibus nostris in nobis mirificavit, non immemores ea, que in corde vota habuimus tempore adversitatis). – Schneider, Prophetisches Sacerdotium (1972) 75 ff. wertet die Urkunde als "eindrucksvolles Zeugnis für die hoffnungsfrohe Gestimmtheit des Königs nach der glücklichen Überwindung der Reichskrise" und stellt einen Bezug zum schon geplanten Ostertermin in Bamberg her. Zur Bedeutung der Arenga vovete et reddite (Ps. 75,12 Vulgata) ebd. 77 f. – Ort: Germaremarca = Germaramark in Nordhessen/Thüringen zwischen Eschwege, Frieda, Mühlhausen und Schlotheim, wohl nach Görmar bei Mühlhausen benannt. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 331 Anm. 33; Eckhardt, Eschwege als Brennpunkt thüringisch-hessischer Geschichte (1964) 70; Heinemeyer, Der Königshof Eschwege (1970) 17 f. mit Anm. 119; Schneider, Prophetisches Sacerdotium (1972) 75 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 694, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1074-03-00_1_0_3_2_3_694_694
(Abgerufen am 20.04.2024).