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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Auf Veranlassung der Kaiserinwitwe Agnes werden auf der Fastensynode Graf Eberhard und weitere königliche Ratgeber gebannt.

Überlieferung/Literatur

Bonizo, Ad amic. VI (Ldl 1, 600) und VII (ebd. 605) mit Erwähnung des Grafen Eberhard; Hugo Flav., Chron. II (SS 8, 425).

Kommentar

Vor Ende der Fastenzeit war Wibert an der Kurie und empfing von Alexander II., der zu diesem Schritt von Hildebrand überzeugt werden mußte, die Weihe als Erzbischof von Ravenna. Vgl. Köhncke, Wibert von Ravenna (1888) 16 f. Über die von Wibert geforderte Eidesleistung ebd. 17 ff.; sowie Meyer von Knonau, Jbb. 2, 200 f. – Der hier genannte königliche Ratgeber Eberhard ist nicht mit dem gleichnamigen Grafen von Nellenburg identisch. Vgl. Hils, Die Grafen von Nellenburg im 11. Jh. (1967) 75 f. und 112; sowie Reg. 494. 496. 561. 587. 665. 728. 760. 782. Nach Bruno, Bell. Saxon. c. 99 und 102 (MGH Dt. MA 2, 90 ff.) trug er den – sonst nicht überlieferten – Beinamen Barbatus; er fiel am 7. August 1078 in der Schlacht bei Mellrichstadt (vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 3, 144 f.). – Unter den Gebannten befand sich höchstwahrscheinlich auch Udalrich von Godesheim (Meyer von Knonau, Jbb. 2, 452 f. mit Anm. 8), der wohl mit Udalrich von Goßam (n. Krems am linken Donauufer), dem Stammvater der Grafen von Raabs, Burggrafen von Nürnberg, gleichzusetzen ist. Vgl. Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 542; Tyroller, Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter (1962) 186 no 10, 299 no 1 und 301 Taf. 23; sowie Gawlik, Intervenienten 54. Dagegen vermuten Robinson in der Edition Bernolds von Konstanz 432 Anm. 206; sowie Weltin-Zehetmayer, Niederösterreichisches UB 1, 433 (Kommentar) und 586 (Register) seinen Sitz eher in Gosheim n. Donauwörth. Udalrich von Godesheim starb 1083 auf dem zweiten Italienzug Heinrichs IV. in Rom (Bernold Const. 1083 [SS 5, 438 = SS n. s. 14, 432]); vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 3, 494. Vgl. auch Reg. 672. 696. 728. 758. – Nach Hugo von Flavigny, Chron. II (SS 8, 425) lag die Ursache für die Bannung der königlichen Räte in deren simonistischen Machenschaften bei der Besetzung von Klöstern und Bistümern. Bonizo, Ad amic. VII (Ldl 1, 605) erhebt gegen die Räte den Vorwurf, sie wollten Heinrich IV. von der Einheit der Kirche trennen. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 198 f.; Hefele-Leclercq, Histoire des conciles24, 1287 ff.; R. Schieffer, Entstehung des päpstlichen Investiturverbots (1981) 109 f. mit Anm. 10; Black-Veldtrup, Kaiserin Agnes (1995) 50 und 97; Suchan, Königsherrschaft im Streit (1997) 98; Cowdrey, Pope Gregory VII (1998) 89; Althoff, Heinrich IV. (2006) 83; Gresser, Synoden und Konzilien in der Zeit des Reformpapsttums (2006) 110 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 625, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1073-03-24_1_0_3_2_3_625_625
(Abgerufen am 25.04.2024).