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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich trifft mit seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, zusammen, die zwischen ihm und dem umstürzlerischer Umtriebe verdächtigten Herzog Rudolf von Schwaben vermittelt, woraufhin sich derselbe, vom König rehabilitiert, auf seine Güter zurückzieht.

Überlieferung/Literatur

Lampert 1072 (SS rer. Germ. [1894] 137 f.).

Kommentar

Vgl. rückblickend Donizo, V. Mathildis I, 19 v. 1230–1235 (RIS2 5,2 48 f.), der freilich irrig (die Kardinal-)Bischöfe (Hubert) von Palestrina und Gerald von Ostia, die Begleiter der Reise von 1074 (vgl. Reg. 700), dieser Mission hinzufügt, was aber die Glaubwürdigkeit der Mitteilung über einen Auftrag Alexanders II. nicht beeinträchtigt. Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 160 f. Anm. 88. – Nach der Darstellung Lamperts von Hersfeld erfolgte die Reise der Kaiserin Agnes auf Ersuchen ihres Schwiegersohns Rudolf von Schwaben. Doch geschah die Reise wohl in erster Linie auf Anordnung Papst Alexanders II., der über die Mutter auf Heinrich IV. einwirken wollte. Vgl. Grund, Die Wahl Rudolfs von Rheinfelden zum Gegenkönig (1870) 25 f. – In Begleitung der Kaiserin Agnes kam auch Heinrichs Taufpate, Abt Hugo von Cluny, an den deutschen Hof (Lampert 1072 [SS rer. Germ. 1894, 138]). Vgl. Kohnle, Abt Hugo von Cluny (1993) 91. – Seine Anwesenheit am deutschen Hofe wird auch durch das am 27. Juli 1072 zugunsten des Klosters Cluny ausgestellte DH.IV. 255 (vgl. Reg. 614) bezeugt. – Lampert unterstellt in einer Heinrich IV. abträglichen Weise, Rudolf von Schwaben habe in der Überzeugung den Hof verlassen, daß der Groll im Herzen des Königs keineswegs beseitigt worden sei. – Zur Rolle der Kaiserin Agnes vgl. Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 92 f.; Black-Veldtrup, Kaiserin Agnes (1995) 96 (Reg.). Ziese, Wibert von Ravenna (1982) 27 spricht von einer offiziellen kirchenpolitischen Mission. – Zu der für Rudolf übernommenen Bürgschaft der Erzbischöfe Anno von Köln und Siegfried von Mainz vgl. Jenal, Erzbischof Anno II. von Köln 2, 362 f. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 159 ff.; Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 92 ff.; Oediger, Regesten d. Erzbischöfe von Köln 1012; Jakobs, Klosterreform von St. Blasien (1968) 269 ff.; ders.,Rudolf von Rheinfelden und die Kirchenreform (VuF 17, 1973) 110 f.; Jenal, Erzbischof Anno II. von Köln 2, 362 f.; J. Vogel, Rudolf von Rheinfelden, ZGO 132 (1984) 4 f., 24 f. und 28 f.; Struve, Romreise, HJb 105 (1985) 27 f., wieder in: ders., Salierzeit im Wandel (2006) 81 f. mit 295; ders., Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben (Festschr. H. Zimmermann 1991) 460 f., wieder in: ders., Salierzeit im Wandel (2006) 84 f. mit 296 f.; Black-Veldtrup, Kaiserin Agnes (1995) 303 f.

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Kommentar: Vgl. Muylkens, Reges geminati (2012) 47-51.

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Dirk Jäckel (Mitbearbeiter des Bandes), eingereicht am 08.02.2014.

In den beiden ersten Zeilen des Kommentars müsste es richtig heißen:

"..., der freilich irrig (Hubert) von Palestrina/Praeneste und Gerald von Ostia, die Begleiter der Reise von 1074 (vgl. Reg. 700 und 702), ..."

 

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 610, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1072-07-25_1_0_3_2_3_610_610
(Abgerufen am 16.04.2024).