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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich bestätigt dem Stift der hl. Maria-Magdalena zu Verdun aufgrund der Intervention Bischof Dietrichs (Theoderici) von Verdun sowie mit Billigung (Herzog) Gottfrieds (des Bärtigen von Niederlothringen) den aus dessen Lehensbesitz stammenden Hof Dieuze (Duosam curtem monasterio sanctae Mariae Magdalenae Uirduni sito consensu et favore comitis Godefridi, de cuius beneficio erat, concessimus et perpetuo possidendam regali auctoritate firmavimus), den sein Vater, Kaiser Heinrich (III.), dem Stift übereignet hatte. – Fridericus canc. vice Sigifridi archicanc.; interpolierte Nachzeichnung (vermutlich 11. Jh.) eines von FB aufgrund eines Empfängerentwurfs verfaßten und geschriebenen Originaldiploms Heinrichs IV.; M.; SI. D. Notum sit omnibus Christi nostrique fidelibus.

Originaldatierung:
(II idus octob., Seligenstad)

Überlieferung/Literatur

Angebl. Orig.: Collection Tarbé, Archives Municipales Reims (A). – Kop.: Originalvidimus vom 25. Oktober 1433 in der Sammlung Buvignier-Clouët f. 9, Bibliothèque Nationale Paris (B). – Drucke: Parisot, Annales de l'Est 7, 437; MGH DD 6, 120 no 92. – Reg.: Stumpf 2611a.

Kommentar

Die Jahresangabe MXLII dürfte auf einem Versehen des Schreibers beruhen; die sonstigen Unstimmigkeiten in der Datierung entsprechen dem Kanzleibrauch. Vgl. die Vorbem. zu D. 92. – Der Hof Dieuze war durch Schenkung Heinrichs III. vom 23. Januar 1056 (DH.III. 364) an das St. Maria-Magdalenenstift gekommen. Auf die Vorurkunde Heinrichs III. wird in D. 92 jedoch nicht Bezug genommen. Vgl. die Vorbem. zu DH.III. 364. – Wie aus der umfänglichen Narratio des D. hervorgeht, hat Herzog Gottfried den Hof Dieuze, den er von Bischof Dietrich von Verdun zu Lehen hatte, unter Vermittlung seines Leiheherrn an Propst Ermenfried von St. Maria-Magdalena verkauft, um die für die Wiedergutmachung des von ihm 1047 in Verdun angerichteten Schadens (Steindorff, Jbb. 2, 19 ff.) benötigte Summe aufbringen zu können. Zur Abgeltung weitergehender Ansprüche des Herzogs und seiner Nachfolger hat Ermenfried diesem nach dem Tode Heinrichs III. zusätzlich das im Tausch von St. Vanne (in Verdun) erworbene Gut Forbach überlassen. Über die einzelnen in der Narratio unterschiedenen Rechtsakte vgl. Gawlik, Analekten, DA 31 (1975) 371 ff. – Die Vermittlung des Verduner Archidiakons Ermenfried bei der Unterwerfung Herzog Gottfrieds wird auch durch Laurentius von Lüttich, Gesta ep. Virdun. c. 2 (MGH SS 10, 492) bezeugt. – Zum Konsens Herzog Gottfrieds vgl. Gawlik, Intervenienten 26. – Ortsnamen: Duosa = Dieuze sö. Metz. – Der Zweck der Verfälschung dürfte vermutlich darin bestanden haben, die zunächst nur in geringerem Umfange erfolgte Besitzbestätigung Heinrichs IV. auf die gesamte curtis Dieuze auszudehnen (Gawlik, DA 31, 374). – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 1, 293 mit Anm. 109; Gawlik, Analekten, DA 31 (1975) 370–375.

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Kommentar: Vgl. Hirschmann, Verdun im hohen Mittelalter (1996) 524 und 529.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 266, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1062-10-14_1_0_3_2_3_266_266
(Abgerufen am 20.04.2024).