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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich schlichtet nach dem Vorgange seines Vaters, Kaiser Heinrichs (III.), einen zwischen der bischöflichen Kirche zu Straßburg und dem Grafen Heinrich schwebenden Streit um den Wildbann in einem in deren Besitz befindlichen Forst, indem er auf Bitten Bischof Herrands (Hecill) sowie aufgrund der Intervention seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, den Wildbann über den innerhalb näher bezeichneter Grenzen im Elsaß in der Grafschaft des Grafen Heinrich gelegenen Forst dem Bischof und dessen Nachfolgern verleiht mit der Verfügung, daß dem Bischof zwei Drittel, dem Grafen ein Drittel der Nutzung zustehen sollen (wiltbannum super ipsum prenomitate Strasburgensis ecclesie forestum ... in pago autem Alsacia et in comitatu predicti Heinrici comitis atque infra hos terminos situm ... eidem episcopo H. suisque successoribus in proprium dedimus atque tradidimus, ea videlicet ratione ut prefatus episcopus omnesque sui successores duas partes eiusdem wiltbanni atque totius utilitatis ullo modo inde provenientis haberent et ad usum sue ecclesie ..., tertiam vero partem predictus comes Heinricus proprie et potestative obtineret). Zeugen: die Bischöfe Adalbero von Würzburg, Arnold von Worms, Konrad von Speyer, Gunzo von Eichstätt, Graf Eberhard (von Nellenburg?), sowie weitere nicht genannte Getreue. – Gebehardus canc. vice Liutpaldi archicanc.; verfaßt und vermutlich auch geschrieben von GB. Omnibus Christi nostrique fidelibus.

Originaldatierung:
(idibus octobris, Spire)

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift von 1553 in den Kammergerichtsakten von 1557 (G 440), Archives Départementales de Bas-Rhin Straßburg (D). – Drucke: Guilliman, De episcopis Argentinensibus 196 (G); Schoepflin, Alsatia diplomatica 1, 169 no 214 ’ex schedis Wenker’ (S); Würdtwein, Nova subsidia diplomatica 6, 226 no 99 ’ex libro salico summi capituli Argentinensis’ (W); Grandidier, Histoire d'Alsace 2, 116 tit. 461 ’ex libro salico membranaceo an. 1347 conscripto, qui servatur in tabulario summi capituli Argentinensis’ (Gr); MGH DD 6, 75 no 59. – Reg.: Wentzcke, Regesten d. Bischöfe von Straßburg 284; Böhmer 1730; Stumpf 2580.

Kommentar

Der umstrittene Forst dürfte wohl im wesentlichen mit dem durch DH.II. 367 (Böhmer-Graff, RI 2, 4 no 1903) der Straßburger Kirche verliehenen übereinstimmen. Ein Eingreifen Heinrichs III. ist quellenmäßig nicht bezeugt. Vgl. die Vorbem. zu D. 59. – Über die Grenzen vgl. E. Herr. Mittelalterliche Schenkungen im Elsaß (1908) 65 ff. – Zur Bedeutung der Forst- und Wildbannverleihungen vgl. Bosl, Pfalzen und Forsten (Deutsche Königspfalzen 1, 1963) 3 ff. – Über die Zeugen, insbesondere die Identifizierung des Grafen Eberhard mit dem gleichnamigen Grafen aus dem Hause Nellenburg vgl. Gawlik, Intervenienten 19. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 1, 154; Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 53.

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Regesten: Urkundenreg. zur Tätigkeit des deutschen Königs- und Hofgerichts 1 no 113.

Nachtrag Kommentar: Dasler, Forst und Wildbann (2001) 197 f.

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Dirk Jäckel, eingereicht am 27.09.2010.

Regest:

Urkundenreg. zur Tätigkeit des deutschen Königs- und Hofgerichts 1 no 113

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 174, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1059-10-15_1_0_3_2_3_174_174
(Abgerufen am 28.03.2024).