Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

Sie sehen den Datensatz 166 von insgesamt 1706.

Heinrich erstattet der bischöflichen Kirche zu Paderborn zum Seelenheil seines Vaters, Kaiser Heinrichs III., aufgrund der Intervention seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, sowie in Anbetracht der treuen Dienste Bischof Immads den seinem Vater von dessen Vorgänger, Bischof Rudolf, tauschweise überlassenen Forst Reinhardswald zurück (antecessor noster et amabilis pater ... [Heinricus tertius rex et secundu]s imperator augustus predium quodd[a]m ded[it] in concambium sanctae Patherbrunnensis [aecclesiae ven]erabil[i] episcopo Rǒdulfo [pro uno] forest[o] Reginherishusun ... Sed post patris nostri semper la[men] tandum [o]bitum nos ... [ob devotum ac fidele servitium Immadi] ... presulis for[e]s[tum red-] didimus) und schenkt derselben den ihr seinerzeit von seinem Vater übertragenen, im Westfalengau und Dreingau in den Grafschaften Herzog Bernhards (II. von Sachsen) sowie der Grafen Rǒdger und Bernhard gelegenen Hof Püning mit den Vorwerken Sommersell, Wettendorf und Jöllenbeck (?) sowie 27 dazugehörenden Hufen nebst allem Zubehör sowie allen Gerechtsamen und Einkünften mit dem Recht zu freier Verfügung zum Nutzen der Kirche ([hoc ipsum predium, scilicet curtim unam dominicalem Buningun dictam] cum tribus minoribus Sumers[e]l[i, Bettesdorf, Iu]linbichi quae vulgo dicuntur for[au]uerch cum viginti septe[m] mansis ad easdem [c]urtes pertinente[s in pagis Westualum et Trene situm et in comitatibus Bernhardi duci]s [et] R[o]dgeri [at]que Bernh[ar]di comitum [cum] omnibus suis appenditiis ... [in proprium dedimus atque tradidimus]). – [Gebehardus canc. vice Liutboldi archicap.]; vermutlich nach einem vom Empfänger eingereichten Entwurf, für welchen wohl auf ältere Diplome zurückgegriffen wurde, unter Hinzufügung von Corroboratio und Eschatokoll geschrieben von GB, in Dispositio und Pertinenzformel Anklänge an das Diktat des WF; M.; SI. D. Nov[e]rint omnes Christi nostrique [fideles].

Originaldatierung:
(VII id. [aprilis], Tra[ie]ctum)

Überlieferung/Literatur

Orig.: Staatsarchiv Münster (A) – weitgehend durch Moder zerstört und zerfallen, jetzt auf Papier aufgezogen. – Kop.: Einzelabschrift des 16. Jh., ebenda (B) – nicht auffindbar; Copiarius eccl. cathedral. Paderborn. (1547) f. 16 no 21, ebenda (D). – Drucke: Erhard, CD Westfaliae 1, 116 no 149 aus CD; Wilmans-Philippi, Kaiserurkunden Westfalens 2, 266 no 205 = Muller-Bouman, Oorkondenboek van Utrecht 1, 201 no 222 Auszug aus AD; MGH DD 6, 67 no 52. – Reg.: Wauters, Table chronol. 7,1, 141; Böhmer 1726; Stumpf 2573.

Kommentar

Über die möglicherweise vom Empfänger benutzten Vorlagen vgl. die Vorbem. zu D. 52. – Die sich auf die eigentümliche Erwähnung des Todes Heinrichs III. stützende Annahme Fickers (Beitr. 1, 137; ihm folgend Kilian, Itinerar 5 f.; Meyer von Knonau, Jbb. 1, 152 f.), die Restitution sei bereits 1057 erfolgt – weshalb er einen Aufenthalt des jungen Königs im Mai 1057 in Paderborn vermutete – und erst zwei Jahre später beurkundet worden, erfährt durch den diplomatischen Befund keine Bestätigung. Es wäre allenfalls denkbar, daß die Bitte um Restitution schon vor zwei Jahren an den Herrscher gerichtet wurde. Vgl. die Vorbem. zu D. 52; Gawlik, Intervenienten 18; sowie die Bemerkungen zu Reg. (n. 110). – Die Schenkung war möglicherweise als Entschädigung für die schweren Verluste gedacht, welche eine Feuersbrunst im Vorjahre in Paderborn angerichtet hatte (Meyer von Knonau, Jbb. 1, 153 Anm. 63). – Ortsnamen: forestum Reginherishusun = Reinhardswald, links der Weser zwischen Münden und Karlshafen im Gebiet n. Kassel; Buningun = Püning Gem. Alverskirchen s. Telgte; Sumerseli = Sommersell Gem. Enniger sö. Münster, Bettesdorf = Wettendorf Gem. Alverskirchen; Iulinbichi =? Jöllenbeck n. Bielefeld; Westuala = der Westfalengau um Ruhr und Lippe; Trene = der Dreingau im Gebiet der mittleren Lippe sö. Münster. – Vgl. Steindorff, Jbb. 2, 149 Anm. 6; Meyer von Knonau, Jbb. 1, 152 f.; Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 53.

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Handschriften: Statt Staatsarchiv Münster (ABD) nunmehr Archivname Landesarchiv Münster.

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Dirk Jäckel, eingereicht am 27.09.2010.

Neuer Archivname: Staatsarchiv Münster (ABD) > Landesarchiv Münster

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 165, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1059-04-07_1_0_3_2_3_165_165
(Abgerufen am 24.04.2024).