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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich begibt sich in Begleitung seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, an die östliche Grenze des Reiches, wo der von den deutschen Fürsten gebilligte Frieden mit Ungarn geschlossen und von den Großen beider Reiche beschworen wird. Heinrichs (zweite) Schwester Judith wird aus diesem Anlaß mit Salomon, dem Sohn des Ungarnkönigs Andreas, verlobt und zusammen mit demselben in dessen Heimat geschickt.

Überlieferung/Literatur

Ann. Altah. 1058 (SS rer. Germ. [1891] 54 f.): Hoc ubi tandem regni primatibus complacuit, rex cum matre in fines Ungarie venit, utriusque regni primores iureiurando pacem firmare fecit, sororem tradidit; Berthold 1059 (SS 5, 271): Andreas Pannoniae rex, cum prius pacem pactumque per legatos cum Heinrico rege confirmasset, etiam sororem eius minorem Iuditham filio suo Salomoni adhuc puero sponsam obtinuit; vgl. Lampert 1063 (SS rer. Germ. [1894] 88).

Kommentar

Über die Annahme des ungarischen Friedensangebotes wurde wohl noch auf dem Augsburger Reichstag im Juni dieses Jahres (Reg. (n. 136)) beraten. – Zeit und Ort des königlichen Aufenthaltes sind durch das auf dem Marchfeld ausgestellte D. 38 (Reg. (n. 146)) gesichert. Vgl. Kilian, Itinerar 11; Meyer von Knonau, Jbb. 1, 96 Anm. 85; Giesebrecht 53, 1099 Anm. zu 66. – Die zweite Tochter Heinrichs III., Judith, die in Ungarn den Namen Sophie erhielt, war 1047 während des ersten Italienfeldzuges Heinrichs III., auf welchem ihn seine Gemahlin Agnes begleitete, geboren worden (Steindorff, Jbb. 1, 332). Lampert 1061 (SS rer. Germ. [1894] 78) verlegt deren Verlobung mit Salomon fälschlich in die Zeit Heinrichs III. zurück. – Die Teilnahme Bischof Gunthers von Bamberg am Zuge des Hofes nach dem Marchfeld vermutet Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 290. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 1, 95 f.; Giesebrecht 53, 66; F. Schuster, Ungarns Beziehungen zu Deutschland (1899) 2 ff; Riezler, Geschichte Baierns21, 2 78; K. Schünemann, Die Deutschen in Ungarn (1923) 76; Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 60 f.; Hóman, Geschichte d. ungarischen Mittelalters 1, 267; Reindel, in: HB d. bayer. Geschichte 1, 240; Lechner, Babenberger (1976) 84.

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Kommentar: Vgl. Boshof, Das Salierreich und der europäische Osten, in: Auslandsbeziehungen unter den salischen Kaisern (1994) 179 f., der betont, daß „die Reichsregierung den ungarischen König [Andreas I.] als gleichberechtigten Partner akzeptierte; von einer irgendwie gearteten Abhängigkeit des Arpadenreiches vom Reich war keine Rede mehr.“

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 145, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1058-09-20_1_0_3_2_3_145_145
(Abgerufen am 24.04.2024).