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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Stephan (IX.) weiht den römischen Subdiakon Hildebrand zum Diakon und ernennt ihn zum Archidiakon der römischen Kirche.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Landulf sen., Hist. Mediolanensis III 13 (Cutolo, SS rer. Ital. IV/2 96); Bonizo von Sutri, Liber ad amicum V (Dümmler, MG Ldl I 590); Boso, Vitae Rom. pont. 157 (Duchesne II 356); Nicolaus Roselli, Vita Stephani IX (Muratori, SS rer. Ital. III/1 300). Reg.: – . Lit.: Will, Restauration II 159; Neukirch, Petrus Damiani 97; Wattendorff, Stephan IX. 53; Meyer von Knonau, Heinrich IV. I 51f.; Borino, Arcidiaconato di Ildebrando 483, 513; Mikoletzky, Vorgeschichte 271; Jasper, Papstwahldekret 34ff., 43f.; Stürner, Papstwahldekret 169ff.; Munier, Léon IX 162f.

Kommentar

Am 18. Oktober 1057 ist Hildebrand in n. 1351 noch als Subdiakon erwähnt, während er am 14. Oktober 1059 in einer Urkunde Nikolaus' II. (JL 4413) (Migne, PL 143, 1324) als römischer Archidiakon in Erscheinung tritt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss er den neuen Weiheordo und das Amt erhalten haben. Die Behauptung Bonizos (Stephanu[s] ... Ildebrandum ad diaconatus promovit ordinem et eum s. Romane eccl. ordinavit archidiac.) (vgl. auch Boso und Nicolaus Roselli) trifft jedoch ebenso wenig zu wie jene Landulfs, da Weihe und Beförderung wohl nicht von Stephan IX., sondern erst von Nikolaus II. durchgeführt wurden. Vermutlich weisen beide papstfreundlichen Autoren die Weihe dem früheren Papst zu, weil Hildebrand bei der Erhebung Nikolaus' II. maßgeblichen Einfluss ausgeübt hat. Ein Problem wirft dabei jedoch die Wortwahl in einem Brief des Petrus Damiani auf. Erklärt er in Brief 58 (Reindel, Briefe des Petrus Damiani, MG Briefe IV/2, 190-194, 193), Stephan IX. habe angeordnet, dass vor einer Rückkehr des subdiac. Hildebrand an die Kurie keine neue Papstwahl stattfinden dürfe (n. 1384) so richtet er den Brief 63 (Reindel, Briefe des Petrus Damiani, MG Briefe IV/2, 220-225, 221) an d. Hildebrando archidiac. Jasper datiert diesen Brief in den Sommer 1058 und nimmt daher die Diakonsweihe und Erhebung zum Archidiakon vor dieser Zeit an. Dagegen setzt Borino für beide Akte den Zeitraum zwischen dem 23. August und dem 14. Oktober 1059 an und datiert Damianis Brief in den Herbst 1059. Da Hildebrand im März 1058 noch Subdiakon war (n. 1384) und mit Stephan IX. nicht mehr zusammentraf, nachdem dieser ihn als Legat nach Deutschland gesandt hatte (n. 1352), ist eine Diakonsweihe durch diesen Papst auszuschließen.

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. †1386, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1058-03-06_4_0_3_5_2_1058_1386
(Abgerufen am 29.03.2024).