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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Viktor II. verhandelt vor einer von den Bischöfen Humbert von Silva Candida, Gerhard von Florenz, Othger von Perugia, Hermann von Città di Castello, Mainard von Urbino, Atinulf von Fiesole und anderen Vertretern des toskanischen Episkopates sowie dem Provisor von St. Paul vor den Mauern (in Rom) Hildebrand und dem ehemaligen päpstlichen Kanzler, jetzigen Abt von Montecassino Friedrich sowie den beteiligten Bischöfen Arnald von Arezzo und Johannes von Siena besuchten Synode (Aritium deveniremus ... d. Umberto episcopo s. Rufine, et Gerardo Florentino episcopo, Ogerio ... Perusino ..., Herimanni Castri Felicitatis ..., Maginardo Urbinati ..., Atinolfo Fesulano ..., aliisque Tuscie episcopis nec non Ildibrando provisore monasterii s. Pauli apostoli, Frederico olim canc. Romane eccl., nunc vero abbate s. Benedicti in Montecassino ... Arnaldo s. Aretine eccl. ... Johanne Senensi) erneut (vgl. nn. 1033, 1034, 1217, 1290, 1297) den Streit zwischen den Bischöfen von Siena und Arezzo um eine zur Aretiner Diözese gehörende Pfarrei in der Grafschaft Siena; im Verlauf der Verhandlung werden die Ergebnisse der persönlichen Untersuchung durch den Papst (n. 1298) vorgetragen und ältere Papsturkunden verlesen, als deren Resultat die Synode dem Aretiner Bistum die Pfarrei zuspricht (nostra est recitata inquisitio ... perlecta sunt antiqua nostrorum predecessorum privilegia ... consilio supradictorum fratrum ... privilegia confirmari decrevimus).

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. †1309. Reg.: IP III 150 n. 21 und IP III 201 n. 15; vgl. n. †1309. Lit.: Cappelletti, Chiese d'Italia III 175, XVII 39; Meyer von Knonau, Heinrich IV. I 28; Davidsohn, Florenz I 206, 219; Davidsohn, Forschungen I 43f.; Kehr, Scrinium 86f. (ND Ders., Ausgewählte Schriften 146f.); Dupréel, Godefroid le Barbu 77f.; Tangl, Teilnehmer 142f.; Mann, Popes VI 204f.; Santifaller, Elenco 160f., 163, 165; Quilici, Giovanni Gualberto 67; Goez, Reformpapsttum in der Toscana 206f.; Schmidt, Alexander II. 56ff.; Goez, Gebhard I. als Papst Viktor II. 20; Cammarosano, Nobilità Senese 241; Goez, Beatrix von Canossa 150; Polock, Rechtsstreit 10ff.; Gresser, Konzilien 33; Hägermann, Papsttum am Vorabend des Investiturstreits 11, 25f., 69.

Kommentar

Obwohl die in Arezzo tagende Versammlung nicht als Synode bezeichnet wird, hat Viktor II. sie als solche verstanden; darauf deuten die Ausdrücke consultu confratrum nostrorum ...; consilio ... fratrum ...; laudatione circumstantium in der Urkunde hin. Über Ort und Datum der Synode informiert das Actum der Urkunde Actum est hoc a. ab incarn. D. nostri Jesu Christi MLVII [mense] Julii, ind. XI, regn. d. Henrico filio Henrici imp., locus in palatio s. Donati iuxta civitatem Aretinam. Allerdings erlauben diese Informationen keine genaue Bestimmung des Tages; dieser ergibt sich jedoch aus der Datierung der Urkunde, welche am 23. Juli ausgestellt ist (Dat. ... X kal. Augusti). Demnach wird die Bischofsversammlung an diesem Tag stattgefunden haben oder wenige Tage zuvor. Andere Verhandlungsgegenstände sind nicht überliefert, doch deutet die Namensliste von n. 1306 darauf hin, dass evtl. auch die Angelegenheiten der Kirche von Embrun hier verhandelt worden sind. Obwohl all diese Informationen aus der gefälschten Urkunde Viktors II. n. †1309 entnommen sind, stimmen deren Angaben, dass der Papst nach Florenz gereist sei, die Namensliste etc. mit den historischen Abläufen vermutlich weitgehend überein und sind wohl auf eine echte Vorlage von n. †1309 zurückzuführen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. †1308, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1057-07-23_1_0_3_5_2_980_1308
(Abgerufen am 29.03.2024).