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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Viktor (II.) schickt Graf Gerhard von Ascoli und Teramo als missus nach Grasciano, wo dieser zusammen mit Bischof Bernhard von Ascoli sowie dem Hofrichter Petrus und dem Richter Adam Langobardus bei einer Gerichtssitzung den Streit zwischen Bischof Petrus von Teramo und Abt Peter von S. Salvator in Rieti um eine Civitella genannte Burg und ein Kloster zugunsten des Bischofs entscheidet und diesen mit einem Stab in den Besitz der Burg investiert.

Überlieferung/Literatur

Erw: Notitia des Grafen Gerhard (Manaresi, Placiti III n. 404, FSI 97, 237); Placitum von 1065 März (Manaresi, Placiti III n. 417, FSI 97, 275). Reg.: Hübner, Gerichtsurkunden n. 1392; IP IV 312 n. 8, vgl. IP IV 26 n. 2; Franchi, Ascoli pontificia 40 n. 26; Weiss, Urkunden der Legaten 20 n. II 2. Lit.: Di Meo, Annali VII 382f.; Ficker, Forschungen zur Reichsgeschichte II 322; Schwartz, Bistümer Reichsitaliens 226; Goez, Beatrix von Canossa 151f.; Weiss, Urkunden der Legaten 20; Feller, Abruzzes médiévales 702.

Kommentar

Der Streit zwischen dem Bischof, bei der Gerichtssitzung persönlich anwesend, aber von einem Vogt vertreten, und dem ebenfalls anwesenden Abt um die Besitzungen war mit diesem Urteil noch nicht endgültig entschieden (vgl. das als Quelle genannte Placitum, Hübner n. 1427). Die von einem Petrus notarius abgefasste Urkunde benennt als Kontrahenten advocatus d. episcopi Petri Aprutinensis in presentia prefati episcopi und Petrus abbas de monasterio s. Salvatoris de Reti und es geht de uno castro quod vocatur Civitella et de monasterio uno et de multis aliis pertinentiis. Als umstrittenes Kloster macht IP S. Salvator in Beczini namhaft. Angeführt sind die Namen der Adligen Zeugen Coni et Giso filii Gisoni et Acto filio Actoni et Trasmundi filio Pandolfi et Odemundo filio Guidoni et Giselberti filio Odemundi. Als Richter in dem Verfahren amtierten d. Gerhardus comes de comitatu Asculano et Aprutiensi missus d. Victoris pape ... in loco qui dicitur Grassiano de comitatu Aprutiensi, et cum eo ... d. Bernardus episcopus Asculanus ... Petrus aulicus iudex cum Adam Longobardo iudice. Graf Gerhard ist auch in anderen Verfahren als Missus Viktors II. tätig (vgl. nn. 1246-1248, auch 1229). Das Verfahren wurde zugunsten des Bischofs entschieden, weil der Abt sich weigerte, das Gericht anzuerkennen. Die Datierung incarn. d. nostri Jesu Christi ... millesimo quinquagesimo septimo et mense Julii ... ind. undecima, kann nur in ihrem ersten Teil korrekt sein, da ein Missus Viktors II. nicht mehr in der 11. Indiktion gewirkt haben kann (IP hat denn auch die Indiktion zu X emendiert). Die Tatsache, dass zumindest der Streit um die Burg damit noch nicht beendet war, ergibt sich aus der angeführten Erwähnung: 1065 wurde diese Frage erneut behandelt und dabei auf das frühere Verfahren verwiesen.

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1307, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1057-07-00_1_0_3_5_2_979_1307
(Abgerufen am 29.03.2024).