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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich verleiht der erzbischöflichen Kirche zu Hamburg-Bremen zum Seelenheil seines Vaters, Kaiser Heinrichs III., aufgrund der Intervention seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, sowie auf Bitten und in Anbetracht der treuen Dienste Erzbischof Adalberts die Grafschaft in den Gauen Hunesgo und Fivelgo nebst allen Gerechtsamen und Einkünften mit dem Recht zu freier Verfügung zum Nutzen der Kirche und gestattet dem Erzbischof daselbst die Errichtung zweier Märkte zu Winsum und Garreweer, für welche er Zoll zu Wasser und zu Lande, Münzrecht und Gerichtsbarkeit verleiht (quendam nostri iuris comitatum scilicet in pagis Hunesga et Fiuilga, cum eodem iure omnique utilitate, quam antecessores nostri habuerunt ... ad usum eiusdem ecclesie in proprium tradidimus et condonavimus. Insuper etiam eidem archiepiscopo licentiam et potestatem concessimus in eodem comitatu duos mercatos constituendi, unum videlicet in Wincheim et alterum in Gerleuiswert, cum monetis et theloneis tam in aqua quam in terra et omni districtione, que ad forum et regiam pertinet potestatem). – Unter gelegentlichem Rückgriff auf ältere, der Kanzlei vorliegende Urkunden verfaßt von WF; ohne Signumzeile und Rekognition überliefert.

Originaldatierung:
(VII kal. maii, Werede)
Incipit:
Si loca divinis cultibus mancipata.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Bremer Kopialbuch (14. Jh.) f. 27' (58), Staatsarchiv Hannover (C) – im 2. Weltkrieg verbrannt. – Drucke: Lappenberg, Hamburgisches UB 1, 78 no 79 aus C; MGH DD 6, 22 no 18. – Reg.: May, Regesten d. Erzbischöfe von Bremen 1, 250; Böhmer 1705; Stumpf 2540.

Kommentar

Die Übertragung stand mit Adalberts ehrgeizigen Bestrebungen in Zusammenhang, alle Grafschaften seiner Diözese, qui ... aliquam iurisditionem habere videbantur, in seine Gewalt zu bringen (Adam Brem., Gesta III, 46 SS rer. Germ. [1917] 188 f.). Die jährlichen Einkünfte dieser Grafschaft sollen 1000 Pfund Silber betragen haben, von welchen Graf Ekbert (von Braunschweig), dem sie zu Lehen übertragen wurde, 200 Pfund aufgebracht hat. Adams Bericht (Gesta III, 8 und 28) zufolge soll Adalbert bereits 1047 die Anwartschaft auf jene friesische Grafschaft von Heinrich III. erworben haben (zur Datierung vgl. May, Regesten d. Erzbischöfe von Bremen 1, 231 im Anschluß an Steindorff, Jbb. 2, 15; sowie Müller, Itinerar 66 f.); sie blieb bis zu seinem Sturz im Jahre 1066 bei der Bremer Kirche. Vgl. G. Dehio, Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen 1 (1877) 224; Meyer von Knonau, Jbb. 1, 36 f.; Glaeske, Erzbischöfe von Hamburg-Bremen (1962) 89, 91 f.; Lammers, in: Geschichte Schleswig-Holsteins 4/1, 184 ff, bes. 187. – Ortsnamen: Hunesga = Gau in der niederländischen Provinz Groningen; Fiuelga = Marschland w. des Dollart; Wincheim = Winsum n. Groningen; Gerleuiswert = Garreweer Gem. Appingedam nö. Groningen.

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Kommentar: Vgl. Brüsch, Brunonen (2000) 118-120.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 106, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1057-04-25_1_0_3_2_3_106_106
(Abgerufen am 29.03.2024).