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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Viktor II. bestätigt dem Kloster S. Giusto in Susa (D.Turin) unter Abt Anselm (Anselmo ven. abbati monasterii s. Iusti martiris, quod est consecratum in honore s. ... Trinitatis steque ... Marie et b. ... Petri et Pauli seu s. Mauri ... et s. Iusti martiris, situm infra civitatem ... Segusia) wunschgemäß dessen gesamten Besitz mit sämtlichen Rechten und Zubehör (decernimus ut cuncta loca urbana vel rustica ... cum magna securitate debeas possidere), Freiheit von Fodrum und Gerichtsbann (nullus ... audeat ... fodrum tollere vel placitum tenere), die Immunität (remota omnium hominum dominacione), freie Wahl durch den größeren Teil des Konvents (si in electione abbatis discorida evenerit, quem maior pars numero et sanctitatis elegerit, fiat abba) des von einem beliebigen Bischof gratis zu weihenden Abtes, erlaubt die unentgeltliche Einholung auch aller anderen Weihen von beliebigen Bischöfen, bedroht jeden Bischof, der simonistisch eine Abgabe vom Kloster fordert, mit dem Anathem, verbietet die Exkommunikation von Abt, Brüdern und Kloster und erlässt ein Perturbationsverbot.

Originaldatierung:
Dat. III kal. Martii a. d. II Victoris pape II, ind. X.
Incipit:
Desiderium quod religiosorum propositorum et ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: – . Kop.: 1) 19. Jh., Turin, Bibl. Reale, Misc. patr. 161 n. 321; 2) 18. Jh., Turin, Bibl. naz., I.T. Terranei, Vetus tabularium ad Pedemont ... Collectio III. Erw.: Urkunde Innozenz' IV. (1251 Aug. 28) (Potthast 14390) (Ughelli, Italia sacra2IV 1054). Drucke: Kehr, PUU in Turin 84 (ND Ders., PUU in Italien III 54). Reg.: IP VI/2 118 n. 2; Kopczynski, Arengen 56; Capitani, Imperatori e monasteri 486; Marisa Bosco, Le più antiche carte del monastero di S. Giusto di Susa (1029-1212) (Bollet. storicobibliografico subalpino 73/1975, 577-595) 587 n. 8 (mit falschem Datum 1051); Santifaller, LD 128 (als JL 4364A). Lit.: Bosco, Antiche carte 582f.; Casiraghi, L'organizazzione ecclesiastica di S. Michele della Chiusa 66; Seibert, Abtserhebungen 103.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. IP, Kehr und Bosco. Der in beiden Kopien schlecht überlieferte Text wurde von Kehr mit Hilfe anderer zeitgenössischer Papsturkunden emendiert. Beide Kopien zeigen graphische Symbole, welche Urkunden Leos IX. entsprechen, nämlich identisches Benevalete-Zeichen und Komma. Die Rota trägt die Devise Leos IX., während in den Quadranten statt Leos IX. steht: VIC TO RIS PP. Kehr nimmt daher an, dass dem Privileg evtl. eine Vorurkunde Leos IX. zugrunde lag. Das Formular folgt weitgehend dem LD, im ersten Teil der Formel A 89 (Sickel 101), dann der Formel 32, und in den Sanktionen schließlich 89. Der Besitz ist pauschal bestätigt, bzgl. der Rechte ist der Schutz vor Einmischung in die weltlichen Belange des Klosters sowie Maßnahmen gegen simonistische Bischöfe hervorgehoben. Die Abtwahl wird der maior pars der Mönche reserviert, allerdings in doppelter Hinsicht: numero et sanctitatis. An der Echtheit besteht kein Zweifel.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1282, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1057-02-27_1_0_3_5_2_954_1282
(Abgerufen am 29.03.2024).