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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Stephan (IX.) bestätigt das von Papst Leo VIII. Kaiser Otto (I.) verliehene Recht, Bischöfe und Päpste zu investieren.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Marsilius von Padua, Defensor pacis, Dictio II c. 25 § 9 (Scholz, MG FJG VII 477). Reg.:– . Lit.: Hinschius, Kirchenrecht I 230f.; Schmid, Kanonische Wahl 124ff.; Fliche, Réforme III 327ff.; Krause, Papstwahldekret 176ff.; Jasper, Papstwahldekret 44.

Kommentar

In der Quelle wird erklärt, das Kaiser Otto verliehene Papstwahlrecht (Böhmer/Zimmermann, Papstregesten nn. †367, †368) sei von Stephan bestätigt worden: Hoc sicquidem edictum confirmavit Stephanus papa, predicti Leonis successor, et Stephani successor, quidam Nicolaus. Durch die Namen von Vorgänger und Nachfolger wird Stephan eindeutig als IX. identifiziert. Allerdings handelt es sich bei der Zuweisung der Bestätigung an diesen Papst ebenso wie schon bei der Behauptung der Maßnahme Leos VIII. um eine grobe Fälschung, die möglicherweise bereits auf die Zeit des Investiturstreits zurückgeht, vgl. n. †1327. Zum Komplex der sog. Ravennater Fälschungen vgl. Karl Jordan, Die Ravennater Fälschungen aus den Anfängen des Investiturstreits (AUF 15/1938, 426-448); Ingrid Heidrich, Ravenna unter Erzbischof Wibert (1073-1100). Untersuchungen zur Stellung des Erzbischofs und Gegenpapstes Clemens III. in seiner Metropole (VuF SB 32, Sigmaringen 1984) 125ff., Ovidio Capitani, Per un riesame dei falsi ravennati (Atti e memoria della deputazione di storia patria per le provinzie di Romagna NS 22/1971, 21-42) und Carlo Dolcini, I falsi privilegi d'investitura e il grande schisma (Atti del XXV convegno storico internazionale Todi 1988 [Spoleto 1990] 21-28).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. †1326, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1057-00-00_13_0_3_5_2_998_1326
(Abgerufen am 18.04.2024).