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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Viktor (II.) lädt die der schlechten Amtsführung beschuldigte Äbtissin Beatrix von Gandersheim (D. Hildesheim) vor.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Heinrich Bodo, Syntagma de constructione caenobii Gandesiani (Leibniz, SS rer. Brunswic. III 720). Reg.: GP V/2 128 n. *?20. Lit.: Goetting, Gandersheimer Originalsupplik 109f.; Goetting, Gandersheim und Rom 45f.; Goetting, Bistum Hildesheim 1: Gandersheim 94f.; Schmidt, Hildebrand, Kaiserin Agnes und Gandersheim 307ff.; Goetting, Gefälschte Gründungsurkunden Gandersheims 348ff.; Black, Töchter Heinrichs III. 55; Boshof, Salier 168f.; Black-Veldtrup, Kaiserin Agnes 221ff., 226ff.

Kommentar

Die (allerdings aus dem 16. Jahrhundert stammende) Quelle berichtet, die Äbtissin (zu ihr vgl. auch Vogtherr, Die salischen Äbtissinnen von Quedlinburg 408ff.) sei super rerum eccl. Gandesianae mala dispensatione ad Victorem papam tertium accusata, Romam perrexit. Gegen die Angaben der Quelle muss als Zeitgenosse der Äbtissin Viktor II. und nicht der dritte Papst dieses Namens bestimmt werden. Zu welchem Zeitpunkt von dessen Pontifikat seine Entscheidung im Gandersheimer Streit anzusetzen ist, lässt sich nicht ermitteln. Goetting, Gefälschte Gründungsurkunden nimmt an, dass der Papst die Entscheidung evtl. während eines Aufenthaltes in Gandersheim (vgl. n. 1253) gefällt haben könnte, die Äbtissin somit gar nicht nach Rom gereist wäre. Allerdings spricht dagegen die Quelle, welche sich auf ältere, inzwischen verlorene Zeugnisse stützt. Eher als die Zuordnung der endgültigen Entscheidung in Gandersheim ist jedoch im Hinblick auf die Quelle anzunehmen, dass der Papst im Verlauf seines Besuches in Deutschland mit der Gandersheimer Angelegenheit befasst wurde, hier die Äbtissin vorgeladen hat und diese sich daraufhin nach Rom begeben musste. Das würde auch dem Vorgehen Leos IX. entsprechen, der Bischöfe eher in Rom als in ihrer eigenen Diözese verurteilte (vgl. nn. 626.2, 890.3, 895); zur Vorgeschichte des Gandersheimer Streits vgl. nn. 1031, †1130.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1256, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1056-09-08_4_0_3_5_2_928_1256
(Abgerufen am 28.03.2024).