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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst (Viktor II.) trifft mit Kaiser (Heinrich III.) zusammen und wird von diesem feierlich empfangen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Anon. Haserensis, Gesta ep. Eistetensium 39 (Weinfurter 66); Ann. Weissenburgenses 1056 (Holder-Egger, MG SS rer. Germ. 38/1894, 51); Amatus von Monte Cassino, Hist. Normannorum III 48 (De Bartholomaeis, FSI 76/1935, 163f.); Ann. Rom. (Duchesne II 334); Lampert von Hersfeld, Ann. 1056 (Holder-Egger, MG SS rer. Germ. 38/1894, 69); Vita Annonis I 7 (MG SS XI 469); Sigebert von Gembloux, Chr. 1056 (MG SS VI 360); Ann. s. Blasii 1056 (MG SS XVII 277); Chr. s. Bavonis Gandensis 1056 (De Smet, Recueil des Chr. de Flandre I 556); Ann. Laubienses 1056 (MG SS IV 20); Helinand von Froidmont, Chr. 1056 (Migne, PL 212, 952); Vinzenz von Beauvais, Speculum hist. XXV 34 (Douai 1624, 1014); Martin von Troppau, Chr. (MG SS XXII 434); Balduin von Ninove, Chr. 1055 (De Smet, Recueil des Chr. de Flandre II 685); Ricobald von Ferrara, Hist. pont. Rom. 1054 (Muratori, SS rer. Ital. IX 175); Tholemäus von Lucca, Hist. eccl. XVIII 35 (MG SS XXXIX 429); Amalricus Augerius, Chr. pont. (Muratori, SS rer. Ital. III/2 355); Johannes Villani, Hist. Fiorentine (Muratori, SS rer. Ital. XIII 107 = Nuova Cronica V 15, Porta 185); Albert de Bezanis, Chr. pont. et imp. (Holder-Egger, MG SS rer. Germ. 3/1908, 12); Ulrich Ohnsorge, Catal. pont. Rom. (Oefele, SS rer. Boic. I 370); Dietrich Engelshus, Chr. (Leibniz, SS rer. Brunswic. II 1091); Thomas Ebendorfer, Chr. pont. Rom. (Zimmermann, MG SS rer. Germ. NS 16/1994, 330); Thomas Ebendorfer, Chr. reg. Rom. (Zimmermann, MG SS rer. Germ. NS 18/1, 2003, 378); Chr. belgicum (Pistorius/Struve, SS rer. Germ. III 117). Reg.: J p. 380; Bode, UB Goslar I 148 b. 66; Heidingsfelder, Regesten der Bischöfe von Eichstätt 74 n. 205 (Mitte Sept.); Oediger, Regesten der Ezbischöfe von Köln I n. 854; Böhmer/Struve, Regesten Heinrichs IV. n. 65 (nach Sept. 8); GP VII 60 *157; GP V/2 152 n. *4; JL I p. 551. Lit.: Höfler, Deutsche Päpste II 241; Will, Restauration II 69ff.; Will, Viktor II. 227; Steindorff, Heinrich II 351; Meyer von Knonau, Heinrich IV. I 7; Müller, Itinerar 117f.; Hugelmann, Einfluss Viktors II. 210f.; Guggenberger, Deutsche Päpste 75; Mann, Popes VI 200f.; Kehr, Vier Kapitel 59 (ND Ders., Ausgewählte Schriften 1253); Erdmann, Bodfeld 83; Violante, Pataria 161; Morghen, Programma della riforma gregoriana 158; Kloos, Päpste aus Bamberg und Eichstätt 87; Goez, Gebhard I. als Papst Viktor II. 20; Kölzer, Studien 200; Schieffer, Erzbischöfe und Bischofskirche von Köln 8; Dahlhaus, Pfalz und Stift Goslar 386; Poull, Maison de Bar 39; Schlochtermeyer, Bistumschroniken 45f.; Hack, Empfangszeremoniell 486ff.; Robinson, Henry IV 25; Wendehorst, Bistum Eichstätt 61.

Kommentar

Die ausführlichste Darstellung der Zusammenkunft von Kaiser und Papst in Goslar (Gosilariam venit) bietet der Anon. Haserensis. Er berichtet davon, dass der Kaiser dem Papst in vollem Ornat entgegenziehen wollte, was ein Regenguss verhindert habe (regius apparatus cum exquisitissimis ornatibus obviam venienti procederet, tantus ... imber ingruit). Daraufhin sei der feierliche Empfang Viktors II. im Stift (St. Simon und Juda) (monasterium) erfolgt. Goslar als Ort des Treffens wird auch von den Ann. Weissenburgenses, der Vita Annonis, Ann. Laubienses und Dietrich Engelshus verbürgt. Genaueres berichtet nur Lampert von Hersfeld. Er überliefert das Datum des Treffens und die Tatsache, dass es im Rahmen einer Fürstenversammlung stattfand: Imp. nativitatem s. Mariae Goslariae celebravit, ibique Victorem papam ... magnifico apparatu suscepit hospicio collectis ... cunctis pene regni opibus et principibus. Mit Heidingsfelder könnte aus dieser Passage geschlossen werden, dass das Zusammentreffen erst nach dem hier genannten Datum Mariä Geburt (8. Sept.) stattfand, doch ist der Satz eher mit JL so zu lesen, dass die Tagesangabe Mariä Geburt als Datierung des Treffens zu verstehen ist. Die anderen Quellen bezeugen nur ein feierliches Treffen von Kaiser und Papst in Deutschland. Neben Kaiser und Papst ist allein Erzbischof Anno von Köln (durch seine Vita) als Teilnehmer des Treffens namentlich bezeugt. Amatus behauptet, der Papst sei an den Hof gereist, um mit dem Kaiser über den Tausch de la terre de li Arpe zu verhandeln, die dem hl. Petrus gehöre und die der Kaiser der Kirche restituieren solle. Der Autor fährt fort und behauptet sogar, der Kaiser habe dem Wunsch entsprochen (nn. 1249, 1250). Dagegen behaupten die Ann. Rom. (Duchesne II 334), die Reise nach Deutschland sei durch Verhandlungen über die Normannen verursacht worden und der Papst habe nichts erreicht wegen der Erkrankung des Kaisers (minime impetravit, quia imp. invenit in maxima infirmitate) (n. 1250). Möglicherweise hat Amatus die Verhandlungen über Restitutionen, die als Bedingung Gebhards von Eichstätt für die Annahme der Papstwahl zu n. 1162 gehören, verwechselt mit dem Auftrag des Kaisers auf dem Totenbett, die von ihm zu Unrecht beschlagnahmten Güter – insbesondere den Kirchen – wieder zurück zu geben (n. 1162). Falsch haben die Ann. Altahenses 1056 (Oefele, MG SS rer. Germ. 4/1891, 52) das Treffen zwischen Kaiser und Papst in Worms angesiedelt (und ebenso Johannes Staindel, Chr. generale 1056 [Oefele, SS rer. Boic. I 477]). Die Ann. Altahenses berichten: Imp. vero Wangionem rediit, quo etiam papa Italia nuper digressus occurrit. Dieselbe Information übernimmt Johannes Staindel, der nur die Ortsbezeichnug durch das zeitgemäße Wormatiam ersetzt. Es handelt es sich dabei jedoch um einen offensichtlichen Irrtum, der entstand, weil Heinrich III. die ersten Julitage in Worms verbracht hatte, vgl. Müller, Itinerar 116f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1253, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1056-09-08_1_0_3_5_2_925_1253
(Abgerufen am 28.03.2024).