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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Viktor (II.) erhält von Graf Gottfried von Anjou und dessen Gattin Agnes die Klöster Ste-Trinité in Vendôme (D. Chartres) und St-Sauveur (L'Évière) in Angers (D. Angers) zum Schutz durch die römische Kirche übereignet, verbunden mit der Bestimmung zur Zahlung eines jährlichen Rekognitionszinses von 12 Solidi der Mönche an St. Peter in Rom.

Überlieferung/Literatur

Erw.: echte Gründungsurkunde Gottfrieds und Agnes' von Anjou für das Kloster L'Évière in Angers von 1056 (Métais, Cartulaire de la Trinité de Vendôme I 190); vgl. auch die gefälschte Urkunde Gottfrieds und Agnes' von Anjou für die Klöster Ste-Trinité in Vendôme und L'Évière in Angers (Métais, Cartulaire de la Trinité de Vendôme I 78) (n. †1192). Reg.: Meinert, Fälschungen Gottfrieds von Vendôme 324 n. 105, 325 n. 38; Guillot, Comte d'Anjou II 121 C 164. Lit.: Höfler, Deutsche Päpste II 260f.; Halphen, Étude critique sur les chartes de la Trinité de Vendôme 69ff.; Métais, L'authenticité des chartes et bulles de l'abbaye de la Trinité de Vendôme 1ff.; Halphen, Chartes de fondation de la Trinité de Vendôme 408f.; Meinert, Fälschungen Gottfrieds von Vendôme 246ff., 249ff., 270ff.; Guillot, Comte d'Anjou I 94.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Meinert, Fälschungen Gottfrieds von Vendôme 234; die echte Urkunde führt aus, dass der Graf von Anjou, nachdem er die Grafschaft Vendôme an seinen Neffen abgetreten hatte, zur Sicherung seiner ersten Gründung in Vendôme und der dort lebenden Mönche 1056 ein zweites Kloster in Angers für sie gründete. Neben Schutzgarantien des französischen Königs übertrug er daraufhin beide Gründungen dem apostolischen Stuhl in der Person Viktors II. Derselbe Sachverhalt wird in der auf das Jahr 1040 ausgestellten Fälschung wiederholt. Die Tatsache, dass in der echten Urkunde keine frühere Kommendation des Klosters in Vendôme an die römische Kirche erwähnt ist, kann als Beweis dafür gelten, dass die Tradition dieses Klosters weithin gefälscht ist, was insbesondere auch für die nn. †1192, †1193 zutrifft (vgl. nn. †339, †340, †375).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1235, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1056-00-00_1_0_3_5_2_907_1235
(Abgerufen am 16.04.2024).