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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst V(iktor II.) wird brieflich von Lorscher Mönchen und Vasallen um Bestätigung der Privilegien seiner Vorgänger über die freie Abtwahl (vgl. n. 660) in dem Kloster und um Intervention bei Kaiser (Heinrich III.) gegen die Einsetzung eines fremden Abts gebeten (Domno apostolico V., vero Domini Nazareo ... fratres ... cum militibus ... commoveatis imp. ... ne extraneum ... nobis faciat dominari).

Incipit:
Etsi pater venerande ...

Überlieferung/Literatur

Kop.: Rom, Bibl. Vat., Vat. Pal. lat. 930 fol. 45v. Drucke: Franz Joseph Mone, Zur Geschichte der fränkischen Kaiser von 1025-1050 (Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit 8/1838) 211 (1037 als Brief an Erzbischof Bardo von Mainz); Elisabeth Häfner, Die Wormser Briefsammlung des 11. Jh. (Erlanger Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte XXII [Erlangen 1935]) 101; Walther Bulst, Die ältere Wormser Briefsammlung (MG Briefe der deutschen Kaiserzeit III) (Weimar 1949) 106. Reg.: Scriba, Hessische Regesten I n. 232 (1037 als Brief an Erzbischof Bardo von Mainz); Böhmer/Will, Regesten der Mainzer Erzbischöfe I 172 n. 43; Ewald, Reise nach Italien (NA 3/1878) 338 n. 60; GP IV 230 n. 7. Lit.: Steindorff, Heinrich II 333; Schmid, Kanonische Wahl 27; Häfner, Wormser Briefsammlung 50ff.; Glöckner, Cod. Laureshamensis I 390; Wehlt, Reichsabtei 54, 99, 105; Semmler, Geschichte der Abtei Lorsch 98; Jürgensmeier/Büll, Benediktinische Mönchsklöster in Hessen 785; Paulus, Pfalzgrafenamt 43.

Kommentar

Die Herkunft des Briefes aus Lorsch erschließen Häfner und Bulst aus der in Anlehnung an Mt 2, 23 und Ri 16, 17 gestaltete Anrede vero Domini Nazareo, denn der hl. Nazarius ist der dortige Patron. Die ungewöhnliche Bezeichnung Nazareus Domini ist aus der Stelle des Richterbuches zu erklären, wo Nazareus gedeutet wird id est consecratus Deo (Ri 12). Das Datum der Abfassung setzt Glöckner in den Zeitraum zwischen dem Tod Abt Arnolds (1055 Okt. 2) und dem Amtsantritt des Nachfolgers Udalrich (1056 vor Juni 29). Dass es sich bei dem Adressaten um Papst Viktor II. handelt und nicht um Erzbischof Bardo von Mainz, wie die älteste Edition annimmt, legt der Ausdruck apostolicus in der Anrede nahe.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1228, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1055-10-00_2_0_3_5_2_900_1228
(Abgerufen am 19.04.2024).