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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Viktor (II.) leitet als Bischof Gebhard von Eichstätt (Gebehardus s. Aureatensis eccl. presul ... postea ... papa ... Victorque) mit einem Adligen namens Rupert (viro nobili Ruotpertus) einen Gütertausch ein, bei welchem er für den Hof Weihmichl (Wihenmichel) samt all seinen Rechten, mit Ausnahme des dortigen Klerikers und der Ministerialen, den Hof Tils (Tulis) und alle Besitzungen an Acker und Weinberg des Rupert auf der rechten Seite des Inn (omnia illa bona, que idem Ruotpertus in agris et in vineis ex altera parte fluvii ... In habuit) erhält.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Urkunde Bischof Gundechars von Eichstätt (1060 Juli 22) (Mon. boica NF III [München 1910], n. 3, 9-14, 9). Reg.: Heidingsfelder, Regesten der Bischöfe von Eichstätt 75 n. 216, vgl. 79 n. 225. Lit.: Ludwig Steinberger, Der tirolische Besitz des Hochstifts Eichstätt (Foschungen und Mitt. zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs 9/1912, 1-20) 2ff.

Kommentar

Der von Gebhard von Eichstätt initiierte Gütertausch war im Jahr 1060 rechtlich noch nicht abgeschlossen, weil der Bischof zuvor verstorben war (quam ... precariam ... b. presul et papa bene incepit, ... ne ad finem perduceret neve stabiliter confirmaret, mortis invida interceptum est). Sein Nachfolger Gundechar II. hat das Tauschgeschäft daher verworfen und 1060 erneut vollzogen (Heidingsfelder, Regesten der Bischöfe von Eichstätt 79 n. 225). Obwohl an dem Tausch, wie er sich in der Beurkundung von 1060 darstellt, nur die Eichstätter Kirche beteiligt war, als deren Bischof Viktor II. zugleich (1042-1057) fungierte (n. 1167), wird der frühere Bischof in dem Dokument mehrfach als Papst angeführt. Deshalb und weil der Tod des Papstes einen Abschluss des Rechtsgeschäftes verhindert hat, darf angenommen werden, dass das Tauschgeschäft noch in jenen Jahren im Gange war, als Gebhard von Eichstätt bereits Papst war. Möglicherweise war die Wahl zum Papst für den Eichstätter Bischof der eigentliche Grund, die Tiroler Güter am Inn für sein Bistum einzutauschen, können sie doch als strategische Positionen auf dem Weg von Eichstätt nach Rom verstanden werden.

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1181, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1055-00-00_13_0_3_5_2_853_1181
(Abgerufen am 24.04.2024).