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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Leo IX. schickt Gesandte zur Friedensvermittlung an das in der Nähe lagernde Heer der Normannen, mit der Aufforderung, ihre ungerechten Eroberungen aus dem Besitz des hl. Petrus aufzugeben, was die Normannen ablehnen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. 1131 (Will, Acta et Scripta 87) (inseriert in: Vita Leonis IX [Wibert-Vita] II 20 [10] [Krause, MG SS rer. Germ. 70/2007 226]); Vita Leonis IX 7 (Escorial-Vita) (Tritz 361); Vita Leonis IX (Borgia II 318); Aventin, Ann. ducum Boiariae V 8 (Riezler III 72). Reg.: Balladore Pallieri/Vismara, Acta 295 n. 60*; 318 n. 219*. Lit.: Di Meo, Annali VII 336; Brucker, L'Alsace II 287f.; Heinemann, Geschichte der Normannen 367f.; Gay, L'Italie II 488f.; Mann, Popes VI 122ff.; Kölmel, Rom 108f.; Stintzi, Leo IX. der Papst 36; Fuiano, Battaglia di Civitate 297; Guilelmus Apuliensis, Gesta Roberti Guiscardi (Mathieu 281); Garreau, Saint Léon IX 143; Petrucci, Ecclesiologia e politica 56; Munier, Léon IX 213f.; Taviani-Carozzi, Léon IX et les Normands 313f.

Kommentar

Alle Quellen schildern die Situation aus päpstlicher Sicht und sprechen übereinstimmend von einer letzten Friedensgesandtschaft des Papstes an die Normannen bei Civitate; während der Papstbrief sowie die daraus zitierte Passage der Wibert-Vita nur kurz von einer ermahnenden Ansprache (salutari ammonitione) des Papstes an die Normannen weiß, hat die Escorial-Vita den Auftrag des Papstes an die Normannen, ut terram b. Petri ... quam iniuste invaserant ebenso kurz und zusammenfassend formuliert wie deren abschlägige Antwort (se mucronibus suis Apuliam acquisisse nec eam derelinquere, nisi prius omnes ... interficerentur). Dagegen stellte nach der Borgia-Vita der päpstliche Gesandte den Normannen die Frage, was sie tun wollten. Deren Antwort fällt in dieser Quelle erheblich konzilianter aus und besteht in der Bereitschaft esse in famulatum pape; allerdings lehnten sie jede päpstliche Unterstützung für ihren Feind in Apulien, der als Katepan Aryros namhaft gemacht wird, unmissverständlich ab. Vermutlich kommt die Darstellung der zweiten Quelle dem tatsächlichen Vorgang näher, im Ergebnis jedoch stimmen beide Darstellungen überein. Vgl. auch n. 1076.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1075, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1053-06-18_1_0_3_5_2_747_1075
(Abgerufen am 24.04.2024).