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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Leo IX. wird von den Bewohnern Civitates an die Normannen ausgeliefert.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Vita Leonis IX I 8 (Poncelet 287); Guilelmus Apuliensis, Gesta Roberti Guiscardi II 257ff. (Mathieu 146); Gottfried Malaterra, Res gestae Rogerii Calabriae I 14 (Pontieri, SS rer. Ital. V/1 15); Historia Sicula (Muratori, SS rer. Ital. VIII 753); Simon da Lentini, Libru di la conquesta di Sicilia VI (Di Giovanni 13f.). Reg.: . Lit.: Di Meo, Annali VII 340; Höfler, Deutsche Päpste II 176; Hirsch, Amatus 287f.; Boureulle, Pape alsacienlorrain 23; Guilelmus Apuliensis, Gesta Roberti Guiscardi (Mathieu 285f.); Haller, Papsttum II 296; Fuiano, Battaglia di Civitate 302; D'Amico, Leone IX e il Meridione 52; Loud, Robert Guiscard 120; Munier, Léon IX 251f.; Taviani-Carozzi, Léon IX et les Normands 316f.; Krause, Touler Vita 22.

Kommentar

Die Vita Leonis berichtet lapidar, die Bürger von Civitate hätten, nachdem sie den Ausgang der Schlacht n. 1078 erkannt hätten, tradiderunt almificum presulem et eiecerunt eum de civitate; unklar bleibt der unmittelbar folgende Hinweis: et in civitate Francorum detentus est. Möglicherweise ist mit civitas Francorum ein Vorort Civitates gemeint, jedenfalls ein Platz in der Nähe dieser Stadt, wie der Fortgang der Erzählung (nn. 1089, 1091) beweist. Die Darstellung dieser Quelle wird durch Gottfried Malaterra (per portas eiecerunt), die Historia Sicula (eum per muros ... tradiderunt) und auch Simon da Lentini gestützt. Diese Darstellungen stehen allerdings in Widerspruch zu der Erzählung der Vita Leonis IX (Borgia-Vita), wonach der Papst sich den Normannen ausliefern wollte, wegen eines Wunders aber davon abgehalten wurde (n. †1082). Die Bewohner der Stadt, die sich zuvor mit dem Gedanken getragen hätten, Leo IX. auszuliefern, sollen ihn daraufhin gebeten haben, in ihrer Mitte zu bleiben. Da diese Version offensichtlich in hagiographischer Absicht verfasst ist, dürfte die Erzählung von der Auslieferung des Papstes durch die Bewohner dem historischen Ablauf näher liegen, zumal auch Guilelmus Apuliensis (cives papam non excepere decenter) und Amatus von Montecassino (n. 1084) berichten, der Papst sei in Civitate unfreundlich behandelt worden.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1085, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1053-06-18_11_0_3_5_2_757_1085
(Abgerufen am 25.04.2024).