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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Leo IX. bestätigt dem von Trasmund, Sohn des Grafen Landulf, gegründeten Kloster S. Stefano (ad rivum maris) in der Grafschaft Chieti (D. Chieti) unter Abt Johannes (eccl. b. Stephani prothomartiris, sitae in comitatu Theatino, et per eam Iohanni abbati ... quoniam Transmundus, filius Landulfi comitis, cuius hereditariis prediis idem monasterium fundatum est) genannte Kirchen, Burgen und Besitzungen mit allem Zubehör, insbesondere 1000 Jauchert im Umkreis um das Kloster (confirmamus ... nominatim ea predia et possessiones, ... scilicet tria milia modiorum in circuitu abbatie) sowie freie Abtwahl nach der Benediktsregel und erlässt ein Perturbationsverbot.

Originaldatierung:
Dat. XVI kal. Julii pm. Friderici, diac. SRE bibl. et canc., vice d. Herimanni, archicanc. et Coloniensis archiepiscopi a. d. Leonis IX papae V, ind. VI.
Incipit:
Convenit apostolico moderamini pia religione ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: ca. 52 x 65 cm, St. Petersburg, Institut für Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften, Archiv, Westeuropäische Sektion, Kollekcija 4 n. 3/109. Kop.: – . Erw.: Verlorene Urkunden Papst Eugens III. (JL *8980; IP IV 282 n. *2) und Alexanders III. (JL *13031; IP IV 282 n. *3); Chr. rerum memorabilium monasterii s. Stephani ad rivum maris XXX (Pietro Saraceni, La cronaca di S. Stefano ad rivum maris [Lanciano 1877] 5). Faks.: Pflugk-Harttung, Specimina I Tafel 23 (fragm.); Dahlhaus, Rota Abb 18 (fragm.); Krafft, Bene Valete 252 (fragm.). Druck: Pflugk-Harttung, Acta II 79. Reg.: Pflugk-Harttung, Iter Italicum 188 n. 112; Pflugk-Harttung, Päpstliche Originalurkunden 498 n. 60; IP IV 282 n. 1; Kopczynski, Arengen 39; Santifaller, Elenco 375; Santifaller, Geschichte der Beschreibstoffe 92 n. 64; Capitani, Imperatori e monasteri 482; Santifaller, LD 126; Dahlhaus, Rota 71 n. 37; vgl. Pfaff, Liber Censuum 86 n. 71; JL 4298a = JL *4277, vgl. JL II p. 710. Lit.: Pflugk-Harttung, Komma 435f.; Kehr, Petrus diaconus 504 (ND Ders., PUU in Italien I 443); Kehr, Privileg Leos IX. für Bremen 79 (ND Ders., Ausgewählte Schriften 205); Pflugk-Harttung, Bullen 59; Kehr, Scrinium 83f. (ND Ders., Ausgewählte Schriften 143f.); Kehr, Otia diplomatica (NGG 1903 255-299) 287ff. (ND Ders., Ausgewählte Schriften 703ff.); Bloch, Klosterpolitik 235; Santifaller, Elenco 148f., 154, 159; Ubaldo Pizzani, Osservazioni sul "Chronicon rerum memorabilium monasterii S. Stephani protomartyris" ad rivum maris (Abruzzo 16/1976, 3-18) 9ff.; Dahlhaus, Rota 18ff.; Houben, Venosa 24.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Kehr, PUU in den Abruzzen 302 (ND Ders., PUU in Italien I 339), Kehr, PUU in Salerno 216 (ND Ders., PUU in Italien II 399) und IP. Das Original ist teilweise nicht mehr zu lesen. Die Urkunde erhielt der Klostergründer Trasmund von Chieti, der einer der prominentesten italischen Anführer im Heer des Papstes war (n. 1078); zu seiner Person vgl. in der Folge auch nn. 1210, 1283, 1291, 1365. Die noch zwei Tage vor der Schlacht von Civitate (n. 1078) vom Kanzler Friedrich persönlich datierte Urkunde bestätigt überwiegend die Besitzungen des Klosters. Innerhalb der Güterliste ist die Bestätigung von tria milia modiorum in circuitu abbatie außergewöhnlich, weil damit Grundbesitz in der Umgebung des Klosters in einer sonst nicht üblichen Weise konfirmiert wird. Da ein modius dem Drittel eines "iugerum" und dieses wiederum 2500 qm entspricht, umfasst die Bestätigung in dieser Passage ein Gebiet von 1000 Jauchert, oder 250 Hektar. Auffällig ist auch die Vielzahl von Burgen innerhalb der Besitzliste, welche das Kloster vermutlich seiner geopolitischen Lage verdankt. Die genannte Chronik vom Ende des 12. Jahrhunderts interpretiert die Urkunde als Privilegium protectionis, das nach ihrer Aussage aber schon a. MLII Leo papa IX concessit. Trotz der falschen Jahresangabe spricht auch diese Quelle für die nicht bezweifelte Echtheit der Urkunde.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1072, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1053-06-16_2_0_3_5_2_744_1072
(Abgerufen am 20.04.2024).