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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Leo IX. stellt im Zusammenhang mit der Translation des hl. Erhard eine Urkunde aus.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Paululus (Paulus Judaeus Fuldensis), Vita Erardi sive Erhardi ep. Ratisponensis II (Krusch/Levison, MG SS rer. Merov. VI 12; AASS Januar I zum 8. Januar 531-537, 536); Vita Erardi sive Erhardi ep. Ratisponensis auctore anonymo I (AASS Januar I zum 8. Januar 539-541) 540. Reg.: – . Lit.: – .

Kommentar

In der Vita des hl. Bischofs von Regensburg von Paululus wird ausgeführt, dieser haben seinen Bruder Hidulf, Erzbischof von Trier, in den Vogesen besucht und sei einige Zeit dort geblieben; dann hätten die beiden in der Region 14 Klöster gegründet: sicut Romanae testatur historia bibliothecae, auctore quidem s. papa Leone, qui nonus sui nominis s. Romanam rexit eccl., quatuordecim ibidem monasteria construxerunt, ille septem et septem ille. Die Behauptung wird von der zweiten Quelle fast wörtlich aufgegriffen, die jedoch aus Leo IX. einen Zeitgenossen der beiden Bischöfe macht. Hinsichtlich der Erklärung des Paululus an einer nicht vollständig verständlichen Stelle seines Werkes, er habe einen Teil seines Wissens über den ehemaligen Regensburger Bischof aus einer Schrift: Romanae ... historia bibliothecae auctore quidem s. papa Leone, qui nonus sui nominis konnten schon die Herausgeber der Vita nicht entscheiden, ob hier eine anlässlich der Translation von Erhard und Wolfgang ausgestellte Urkunde Leos IX., eine von diesem verfasste Erhards-Vita oder sein Hinweis auf eine in Rom befindliche Legende des Heiligen gemeint ist. Soll die Nachricht (des immerhin bereits in der ersten Hälfte des 12. Jh. schreibenden Paululus) ernstgenommen und nicht gerade unterstellt werden, dass Leo IX. eine Geschichte der Elsassklöster verfasst hätte, dann ist die wahrscheinlichste Annahme, dass der Papst im Zusammenhang mit der Translation in Regensburg (n. 1000) eine Urkunde ausgestellt hat, in der diese angeblichen 14 Vogesenklöster zur Sprache kamen. Dagegen muss das Vorhandensein einer Bleibulle Leos IX. im Grab Wolfgangs von Regensburg nicht (wie Krause, Verfasser 79 will) unbedingt auf die Ausstellung einer Urkunde hinweisen, sondern stellt wohl eher eine eigenständige Beglaubigung der Reliquien und der Translation durch den Papst dar (Krafft, PU und Heiligsprechung 48).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 1001, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1052-10-08_2_0_3_5_2_673_1001
(Abgerufen am 25.04.2024).