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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Leo IX. weiht die Nikolauskapelle in Mochental (D. Konstanz).

Überlieferung/Literatur

Erw.: Arsenius Sulger, Ann. imperialis monasterii Zwifaltensis I 161; Stuttgart, HStArch. B 551/Hs 18, 442. Reg.: Munier, Léon IX 280 (1052/3). Lit.: Memminger, Beschreibung des Oberamts Ehingen 146f.; Hans Jänichen, Die schwäbische Verwandtschaft des Abtes Adalbert von Schaffhausen (1099-1124) (Schaffhauser Beiträge 35/1958, 1-83) 29f.; Brakel, Heiligenkulte 265, 271; Bühler, Richinza von Spitzenberg 305, 307; Wilfried Setzler, Mochental (Die Benediktinerklöster in BadenWürttemberg, hg. von Franz Quarthal [Germania Benedictina V, Ottobeuren21987] 388-393) 389, 391.

Kommentar

Die Oberamtsbeschreibung und Setzler reden von einer Weihe der Kapelle durch Leo IX. im Jahr 1052. Arsenius Sulger überliefert, die zwischen Zwiefalten und Ehingen gelegene Nikolauskapelle habe Leo IX. suis ipse manibus consecravit. Vom Itinerar her ist diese Datierung aber sehr unwahrscheinlich. Falls Leo IX. in Mochental tatsächlich eine Weihe vorgenommen hat, dann muss das entweder 1049 bei der Reise von der Reichenau nach Donauwörth, Januar 1051 unterwegs vom Elsass nach Augsburg oder im Januar 1053 im Rahmen der Reise vom Rhein nach Augsburg geschehen sein. Die größte Wahrscheinlichkeit spricht für eine chronologische Einordnung 1051 im Kontext mit dem Besuch auf der Achalm (n. 864). Anzunehmen ist evtl. ebenfalls ein zeitlicher Zusammenhang mit einer möglichen Weihe in Berg (n. 866), dem Sitz der Grafen von Berg, denen vermutlich auch Mochental gehörte. Dieser Hintergrund ist in der Handschrift B 551/18 (1695) 442 ausgedrückt, wo behauptet wird, Leo IX. habe im Jahr 1052, unterwegs zum Kaiser nach Mainz (!) Gräfin Adelheid von Mömpelgard, Mutter der Achalmer und der Gründer von Zwiefalten, an diesem Ort besucht und damals auch eigenhändig die Burgkapelle der Grafen von Berg in Mochental geweiht. In dieser – allerdings späten Quelle – wird demnach keine Weihe in Berg angenommen, sondern die Weihenotizen von Berg und Mochental so verbunden, dass Mochental zum Zeitpunkt seiner Weihe eine Burg der Grafen von Berg gewesen wäre, und in Berg selbst demnach gar keine Weihe stattgefunden hätte. Brakel, Heiligenkulte 265 spekuliert darüber, ob nicht bis zu vier Patrozinien in der Gegend Ulms auf Kirchweihen bzw. Reliquienüberlassung Leos IX. bei einem seiner Durchzüge zurückzuführen sein könnten.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 865, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1051-01-00_2_0_3_5_2_537_865
(Abgerufen am 25.04.2024).