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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Abt Fulco von Corbie (D. Amiens) wird im Auftrag Bischof Fulcos von Amiens durch dessen Archidiakone Guido und Johannes bei Leo IX. diffamiert und seine Weihe durch den Papst (vgl. n. 752) angefochten, woraufhin der Papst beide Parteien zur Synode von Vercelli (n. 803) vorlädt.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Fulco von Corbie, Brief an Erzbischof Gervasius von Reims (Falkenstein, Alexander III. und Corbie 190); Fulco von Corbie, Brief an Alexander II. (Delisle, Recueil des Hist.2XIV 535). Reg.:– . Lit.: Bröcking, Französische Politik Leos IX. 48; Falkenstein, Alexander III. und Corbie 97f., 101f.; Caron, Corbie 150; Falkenstein, Papauté et abbayes françaises 97; Bur, Léon IX et la France 252.

Kommentar

Fulco berichtet in beiden Briefen gleichlautend idem qui nunc episcopus, cum coarchidiac. suo Johanne Romam venit, multis criminibus falso me denotans apud dominum papam, insuper de accepta benedictione apostolica ... Ideo uterque ille et ego iussi sumus Vercellas adesse. Bei dem erstgenannten handelt es sich um den Nachfolger Fulcos als Bischof von Amiens, Guido de Ponthieu. Der Zeitpunkt der Denuntiation muss nach der Priesertweihe des Fulco (um den 18. April 1050) (n. 752) und rechtzeitig vor der Synode von Vercelli (n. 803) angesetzt werden. Gegenstand der Beschwerde der Amienser Prälaten waren zum einen nicht näher definierte Vergehen, die ihre Ursache wohl in dem schon länger schwelenden Streit zwischen Kloster und Ortsbischof hatten (nn. 623.6, 627.9, auch n. 507), zum andern die vom Papst vollzogene Weihe trotz dieser Vergehen und gegen das von Leo IX. (n. 753) selbst dem Bischof zuerkannte Weiherecht (de accepta benedictione apostolica). Allerdings wurde die Anklage durch die Prälaten nicht mit letzter Schärfe vorgetragen; auf dem Konzil von Vercelli erschienen sie nicht. Die Ursache dafür war vermutlich, dass ihr Bischof Fulco selbst mit dem Papst im Konflikt war; 1049 hatte Leo IX. ihn auf der Reimser Synode exkommuniziert (n. 627.9).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 754, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1050-04-18_3_0_3_5_2_426_754
(Abgerufen am 25.04.2024).