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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Leo IX. bestätigt dem Kloster Ste-Marie de Alet (les-Bains) (D. Narbonne) unter Abt G. (G. ven. abbati monasterii b. Marie virginis, quod vocatur Elettus) wunschgemäß alle Besitzungen samt Rechten und Zubehör, insbesondere die Klöster St-Paul de Fenouillet und Ste-Mariedel'Orbieu (Lagrasse) (monasterium s. Pauli Vallonensis et s. Mariae Urbionis) und die freie Wahl des bei Weigerung des Ortsbischofs von einem beliebigen Bischof zu weihenden Abtes, verbietet die Verhängung von Exkommunikation und Interdikt über das Kloster oder einen seiner Angehörigen (nulli ... episcoporum ... abbatem ... seu aliquem ex congregatione ... excommunicare vel anathematis vinculo innodare, seu aliquod altarium ... exconciliare liceat) und erlässt ein Alienations und Perturbationsverbot.

Originaldatierung:
Dat. VI id. Aprilis pm. Petri diac. bibl. et canc. SAS a. d. Leonis IX papae II, ind. IV.
Incipit:
Quociens illa a nobis tribui ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: – . Kop.: 13. Jh., Paris., Bibl. nat., Coll. Baluze 380 n. 4. Drucke: Gall. chr. VI Instr. 106 (fragm.); Migne, PL 143, 639 (fragm.). Reg.: J 3204; Kopczynski, Arengen 58; Santifaller, Elenco 359; Santifaller, LD 123; vgl. Pfaff, Liber censuum 333 n. 597; JL 4211. Lit.: Delarc, Pape alsacien 250; Drehmann, Simonie 23, 75; Kehr, Papsttum und katalanischer Prinzipat 25 (ND Ders., Ausgewählte Schriften 876); Schmid, Kanonische Wahl 29, 55; Parisella, Dimicatio contra Simoniam 109f.; Engels, Schutzgedanke 242; Rathsack, Fuldaer Fälschungen I 72; Seibert, Abtserhebungen 103.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Wiederhold, PUU in Frankreich VII 13 (ND II 723). Zu beachten ist die Abtwahlpassage, welche den Ausschlag dabei der maior pars zuweist, allerdings nur unter der Bedingung, dass diese auch die größere sanctitas besitzt: quem maior pars numero ac sanctitate elegerit, fiat abbas. Die Indiktion ist um eine Ziffer zu hoch, weil der 8. April 1050 in die dritte Indiktion fallen müsste. Da aber der päpstliche Kanzler Petrus Diaconus, auf den die Datumszeile lautet, im Oktober 1050 verstorben ist, kann nur die vorgeschlagene Datierung zutreffen. Der Fehler kann von einem Kopisten verursacht sein. Auffällig ist das Exkommunikationsverbot, das Kloster, Mitglieder und Abhängige sowie die Altäre der Einrichtung umfasst. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine Interpolation.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 743, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1050-04-08_4_0_3_5_2_415_743
(Abgerufen am 19.04.2024).