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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Der zum Papst (Leo IX.) designierte Touler Bischof Bruno erhält von Abt Herimar von St-Remi in Reims die briefliche Bestätigung einer zuvor schon mündlich ausgeführten Einladung in dessen Kloster mit der Bitte, dieses zu weihen, sowie einen kostbaren vergoldeten Becher; der Papst sagt die Durchführung der Weihe zu.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Anselm von Reims, Hist. dedicationis 7 (Hourlier 212); Vita Leonis IX (Wibert-Vita) II 13 (6) (Krause, MG SS rer. Germ. 70/2007, 202); Amatus von Monte Cassino, Hist. Normannorum III 21 (De Bartholomaeis, FSI 76/1935, 134); Desiderius von Montecassino, Dialogi (MG SS XXX/2 1143f.); Bruno von Segni, Libellus de simoniacis 4 (Sackur, MG Ldl II 549). Reg.: – . Lit.: Bröcking, Französische Politik Leos IX. 3f., 10f.; Brucker, L'Alsace I 278; Drehmann, Simonie 40; Höfler, Deutsche Päpste II 33f.; Tritz, Hagiographische Quellen 362f.; Capitani, Immunità 157; Vrégille, Hugues de Salins I 198f., 599; Munier, Léon IX 125; Bur, Léon IX et la France 245; Iogna-Prat, Léon pape consécrateur 362; Iogna-Prat, Maison de Dieu 372; Oberste, Leo IX. und das Reformmönchtum 419, 422; Schrör, Metropolitangewalt 100f.; Jasper, Konzilien (MG Concilia VIII) 224.

Kommentar

Nur Anselm von Reims berichtet eigens von der Schenkung eines Kelches, alle anderen Quellen gehen darauf nur kurz in Verbindung mit einer im Zusammenhang damit berichteten Wundergeschichte (n. 762) ein. Laut Anselms Aussage hatte Abt Herimar Bruno von Toul bei einem Treffen zwischen Heinrich III. und Heinrich I. von Frankreich (Oktober 1048) kennengelernt und schon damals zu einem Besuch seines Klosters eingeladen. Dem zum Papst designierten Bischof, der Weihnachten 1048 noch in seiner Bischofsstadt feierte (nn. 406, 407), schickte der Abt nun einen Kelch und äußerte den Wunsch, dass der Papst sein Kloster weihen sollte (vgl. nn. 574, 605, 618, 619, 620, 621). Leo IX. versprach die Weihe; er hatte die Absicht etsi alia nulla se revocet eccl. utilitas vel pro solo amore s. Remigii reversurum ad Gallias et eius basilicam dedicaturam. Von der Schenkung des Kelchs, den der Papst später in ständigem Gebrauch gehabt habe, weiß ohne Angabe eines Datums auch die Vita Leonis; Desiderius von Montecassino ordnet die Schenkung einem Aufenthalt des Papstes in Gallien zu, während Bruno von Segni das Gefäß ebenfalls als scyphum ligneum bezeichnet, das Leo IX. nach seiner Wahl von einem unbekannten Schenker erhalten habe; es besteht aber auch nach Bruno von Segni eine ihm nicht bekannte Beziehung zu St-Remi. Desiderius bezeichnet den Becher ebenfalls als ligneum poculum, während die Vita Leonis von scyphum pretiosi mazeris berichtet; aus der Verbindung dieser Hinweise mit Anselms Beschreibung vas ... intus et exterius auro decentissime decoratum ist zu schließen, dass es sich dabei um einen in Gold gefassten hölzernen Kelch gehandelt haben muss (vgl. n. 762).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. 408, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1048-12-00_2_0_3_5_2_80_408
(Abgerufen am 24.04.2024).