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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,2

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Papst Clemens (II.) (d. suo pontifici summo Clementi) wird von Bischof Dietrich von Chartres (Theodericus ... Carnotensis episcopus) über die Gründung des Klosters Ste-Trinité in Vendôme (D. Chartres) (monasterium s. et individuae Trinitatis in castello suo quod Vindocinum dicitur) durch Graf Gottfried (von Anjou) und dessen Gattin Agnes (comes ... Gaufridus uxorque eius ... Agnes comitissa) informiert, das die Gründer unter Einführung der Benediktinerregel zugleich dem hl. Petrus geschenkt hätten, sowie über seine eigene, von den Gründern erwünschte, mit Zustimmung genannter Kleriker durchgeführte urkundliche Abtretung aller bischöflichen Rechte an den Besitzungen des Klosters und dessen Exemtion (ut fratres ... tranquillius et absque ulla inquietudine permanerent, petierunt a nobis, ut quidquid redditionis sive subiectionis episcopali sedi aliae persolverunt eccl., huic noviter aedificatae remitteremus ... praedictis comitibus litteras conscribentes eas in testimonium concessionis ... Vindocinensi monasterio contulimus) sowie das Verbot, Besitz oder Zehnte in der Grafschaft Vendôme einer anderen Kirche als der neugegründeten zu schenken; der Papst wird um seine Bestätigung gebeten.

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. †375; gefälschte Urkunde Nikolaus' II. (1061 April 27) (JL 4458) (Migne, PL 143, 1352); gefälschte Urkunde Alexanders II. (1063 Mai 8) (JL 4512) (Migne, PL 146, 1291); gefälschte Urkunde Gregors VII. (1076) (JL 4992) (Migne, PL 148, 729; Santifaller, Quellen und Forschungen 113). Drucke: Métais, Cartulaire de la Trinité de Vendôme I 137; Ramackers, PUU in Frankreich NF VI 53f. Reg.: Meinert, Fälschungen Gottfrieds von Vendôme 325 n. 75. Lit.: Compain, Étude sur Geoffroy de Vendôme 154f.; Halphen, Étude critique sur les chartes de la Trinité de Vendôme 69ff.; Métais, L'authenticité des chartes et bulles de l'abbaye de la Trinité de Vendôme 33; Halphen, Chartes de fondation de la Trinité de Vendôme 401ff.; Meinert, Fälschungen Gottfrieds von Vendôme 253, 259f., 316ff.

Kommentar

Die Gründung des Klosters erfolgte 1040 (vgl. nn. †226, †227); das Schreiben des Bischofs ist nicht datiert und lässt sich nur durch die Amtszeit Clemens' II. einordnen. Allerdings war Graf Gottfried 1046 mit seinem Schwiegersohn Heinrich III. in Italien und evtl. auch Bischof Dietrich, so dass dieser einen entsprechenden Brief dem Papst vermutlich schon bald nach dessen Einsetzung überreicht haben könnte. Die der Abtretung der bischöflichen Rechte über den Klosterbesitz zustimmenden Kleriker von Chartres sind der Kantor Arnulf, Propst Wilhelm, Dekan Gregor, Walter Rufus, der Scholaster Segon und der Dekan Otto von Vendôme (assensu clericorum nostrorum Arnulfi cantoris, Villelmi praepositi, Gregorii decani, Gualteri Rufi, Segoni magistri scolarum, Odonis decani Vindocinensis). Diese Namen weichen jedoch von den in anderen Gründungsurkunden des Klosters genannten ab; Meinert legt dar, dass dieser Brief zusammen mit den Papsturkunden nn. †375, †1193 von Gottfried von Vendôme nach 1095 in einer groß angelegten Aktion gefälscht wurde und vor 1056 überhaupt keine Kommendation des Klosters an den apostolischen Stuhl stattgefunden habe (vgl. aber zu Meinerts Kritik die Ansicht von Geneviève Giordanengo in: Geoffroy de Vendôme, Oevres [Turnhout 1996] 88).

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,2 n. †339, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1046-12-25_9_0_3_5_2_11_339
(Abgerufen am 19.03.2024).