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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,1

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Hoftag unter Anwesenheit zahlreicher deutscher und italienischer Großer. Graf Hugo (von Mailand, der Markgraf aus dem Geschlecht der Otbertiner, vgl. Breßlau, Jahrbücher 2, 231) und andere Italiener erheben wegen zahlreicher Rechtsverletzungen Klage gegen Erzbischof Aribert, der mit dem Kaiser nach Pavia gezogen war. Konrad gibt den Klägern recht und ermahnt Aribert, ihnen Genugtuung zu leisten. Dieser erbittet zunächst Bedenkzeit, um mit den Seinen zu beraten, erklärt aber dann mit größtem Nachdruck, er sei entschlossen, das Eigentum seiner Kirche, das er bei seinem Amtsantritt vorgefunden oder selbst hinzuerworben habe, zu behaupten und auf niemandes Befehl oder Bitten auch nur das geringste davon aufzugeben. Von den Fürsten ermahnt, wenigstens die Person des Kaisers auszunehmen, beharrt er auf seinem Standpunkt. Daraufhin läßt ihn der Kaiser wegen Verletzung seiner Treuepflicht als Hochverräter verhaften, befiehlt ihm, alles widerrechtlich usurpierte Gut herauszugeben, und übergibt ihn dem Patriarchen Poppo von Aquileja und dem Herzog Konrad von Kärnten zur Bewachung. Zugleich wurde vermutlich auch sein Neffe Girardus geächtet und dem Bistum Cremona das von letzterem usurpierte Gut zurückgestellt.

Überlieferung/Literatur

Wipo, cap. 35; Arnulf, SS. 8, 15; Herim. Aug., Chron. Suevicum universale, Ann. Sangall. maiores 1037; Ann. Hildesheim. minores, Magdeburg., Annalista Saxo 1037 (mit falscher Ortsangabe in Salerno oppido, die auf die verlorenen Ann. Hildesheim. zurückgeht); Ann. Altah., Augustani 1037; vgl. Gesta episcoporum Cameracensium III, 55.

Kommentar

Vgl. Breßlau, Jahrbücher 2, 230 ff. Die Verhaftung erfolgte wohl ohne Gerichtsverfahren. ‒ Jaksch, Mon. Hist. Duc. Car. III, 254.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,1 n. 244f, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1037-03-00_1_0_3_1_0_440_244f
(Abgerufen am 29.03.2024).