Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

Sie sehen den Datensatz 148 von insgesamt 328.

Papst Johannes (XIX.) tadelt Abt Odilo (von Cluny) (D. Mâcon) (Odiloni abbati) unter Hinweis auf die Bedeutung des Gehorsams für Papst Gregor (I.), den heiligen Benedikt und alle Christen (docente b. Gregorio ... in Christiano ... b. Benedictus), weil er die Wahl zum Erzbischof von Lyon ausgeschlagen und sich dadurch dem Befehl der römischen Kirche widersetzt habe (percepimus ... injuriam s. eccl. Lugdunensis petentis te in coniugium ... s. Romanae ecclesiae et nobis inobedientem te reddidisti), fordert ihn auf, die Wahl anzunehmen, und verweist weiter auf die mündliche Botschaft des Bischofs Gauzfred (von Chalon-sur-Saône) (episcopi Gaudfridi). – Docente beatissimo Gregorio multa videntur ...

Überlieferung/Literatur

Erw.: –; vgl.: Rodulf Glaber, Hist. V 21 (Prou 131; France 244; Arnoux 302).  Drucke: Achéry, Spicilegium III 387; ²III 381; Labbe/Cossart, Conc. IX 858; Buläus, Hist. universitatis Parisiensis I 381; Hardouin, Acta conc. VI/1, 838; Coleti, Conc. XI 1149; Mansi, Conc. XIX 418; Migne, PL 141, 1150; Zimmermann, PUU II 1119 n. 594.  Reg.: Bréquigny, Table chronologique II 5; J 3115; Bernard/Bruel, Recueil de Cluny IV 54 n. 2854; Martin, Bullaire de Lyon 65 n. 229; Santifaller, Verzeichnis 68 n. 67; JL 4095.  Lit.: Gall. chr. IV 82, 1129; Steindorff, Heinrich I 135; Bresslau, Konrad II 55ff.; Ringholz, Odilo 72f.; Sackur, Cluniacenser II 238f.; Smith, Cluny 163f.; Champly, Histoire de Cluny 51; Côte, St-Odilon 78f.; Hourlier, St-Odilon 103f.; Vregille, Dijon 16; Horst Bitsch, Das Erzstift Lyon zwischen Frankreich und dem Reich im Hohen Mittelalter (Göttingen 1971) 31; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 141; Cantarella, Monaci di Cluny 147; Wolfram, Konrad 264, 277.

Kommentar

Der Brief, von dem laut Zimmermann und Santifaller keine handschriftliche Überlieferung mehr existiert, ist die Reaktion des Papstes auf die mehrfache Weigerung des Abtes zur Annahme der Wahl zum Erzbischof von Lyon, die auch Johannes XIX. selbst von ihm verlangt hatte (vgl. n. 145). Der Abt zog sich damit von päpstlicher Seite ebenso den Vorwurf des Ungehorsams zu wie einige Jahre zuvor die Gegner Clunys (vgl. n. 82, n. 83, n. 84, n. 85, n. 86). Dem Inhalt entsprechend erfolgte die Formulierung ohne Verwendung des Liber diurnus. Chronologisch einzuordnen ist der Brief zu 1032, weil die Wahlstreitigkeiten in Lyon noch in diesem Jahr andauerten (vgl. n. 145); eine genauere Bestimmung ist nicht möglich. An der Echtheit wird nicht gezweifelt, vgl. auch n. 312.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. 148, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1032-00-00_4_0_3_5_1_148_148
(Abgerufen am 19.03.2024).