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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

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Papst Johannes (XIX.) empfängt eine mit reichen Geschenken ausgestattete Gesandtschaft des Kaisers Basileios (II.) und des Patriarchen (Eustathios) von Konstantinopel (Constantinopolitanus presul cum suo principe Basilio), die für letzteren das Recht erbittet, in seinem Jurisdiktionsbereich (in suo orbe) den Titel "universal" zu führen, wie Rom ihn bezogen auf die gesamte Kirche (in universo) besitze.

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. 37; Rodulf Glaber, Hist. IV 2 (Prou 92; France 172; Arnoux 226); Hugo von Flavigny, Chr. II 17 (MG SS VIII 392).  Reg.: Dölger, Regesten des oströmischen Reiches n. 817; Grumel, Régestes du Patriarchat de Constantinople n. 828; Grumel/Darrouzès, Régestes du Patriarchat de Constantinople n. 828; Dölger/Müller, Regesten des oströmischen Reiches n. 817.  Lit.: Hergenröther, Photius III 729f.; Bréhier, Schisme oriental 8ff.; Gustave Schlumberger, L'epopée byzantine à la fin du dixième siècle II (Machette 1900) 600f.; Norden, Papsttum und Byzanz 18f.; Gay, L'Italie II 426f.; Hefele/Leclercq, Hist. des Conc. IV/2, 1086ff.; Michel, Humbert und Kerullarios I 37f.; Mann, Popes V 215ff.; Kölmel, Rom 81; Williams, William of Dijon 527f.; Jugie, Schisme byzantin 167ff.; Michel, Weltreichs- und Kircheneinteilung bei Rudolf Glaber 53ff.; Schieffer, Heinrich und Konrad 425; Grumel, Question Romaine 17ff.; Beck, Kirche und theologische Literatur im byzantinischen Reich 33f.; Runciman, Eastern Schism 35f.; Dvorník, Preambles 164f.; Gauss, Ost und West 17; Benzinger, Invectiva in Romam 49f.; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 63ff.; Petrucci, Rapporti di Leone 131ff. (ND 243ff.); Petrucci, Ecclesiologia e politica di Leone IX 67ff.; Smith, Taking Bread 90f.; Dvorník, Byzantium and Roman Primacy 130;Beck, Geschichte der orthodoxen Kirche 128; Hussey, Orthodox Church 122f.;Romagnoli, "Storie" di Rodolfo il Glabro 51; Sennis, Giovanni XIX 136; Bayer, Spaltung der Christenheit 46ff., 50f.; Dessì, Double Conversion d'Arduin d'Ivrée 339f.; Chadwick, East and West 198f.

Kommentar

Rodulf Glaber berichtet, dass circa a. ... D. MXXIV der Constantinopolitanus praesul cum suo principe Basilio beschlossen hätte, zur Erlangung des Vorrechtes ecclesiam Constantinopolitanam in suo orbe, sicuti Roma in universo, universalem dici et haberi eine Gesandtschaft nach Rom zu schicken. Diese hätte multa ac diversa donorum exenia Romam gebracht. Obwohl die Römer aufgrund dieser Geschenke das Anliegen befürwortet hätten, musste es aufgrund eines öffentlichen Tumultes zurückgewiesen werden. Anschließend inseriert Rodulf Glaber einen Brief Abt Wilhelms von Dijon, in welchem dieser gegenüber dem Papst Johannes XIX. das Ansinnen der Griechen zurückweist (n. 37). Diesem ordnet auch Hugo von Flavigny die Geschichte zu. Auf Johannes XIX. deutet weiterhin die – wenn auch etwas vage – Datierung des Rodulf Glaber. Die Nennung des byzantinischen Kaisers Basilios ermöglicht außerdem die Einordnung in die Anfangszeit des Pontifikates Johannes' XIX., denn Basileios starb Ende 1025. Die Nachricht ist vor dem Hintergrund der Absicherung der byzantinischen Machtsphäre im Osten wie auch in Süditalien zu sehen; vermutlich ging es den Byzantinern neben dem angeführten Ehrentitel v. a. um die Anerkennung ihrer kirchlichen Strukturen in Apulien (vgl. n. 37 und die Entwicklung der Jahre 1052-1054).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. 36, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1024-00-00_31_0_3_5_1_36_36
(Abgerufen am 28.03.2024).