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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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In Anwesenheit des Papstes (Benedikt VIII.) (audiente eodem papa) berichtet Abt Hugo (I.) von Farfa (D. Sabina) dem Kaiser Heinrich auf dessen Frage über die Situation seines Klosters.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Hugo v. Farfa, Exceptio relationum, und Querimonium (Balzani, FSI. 33/1903, 70 u. 77); Gregor v. Catino, Chr. (Balzani, FSI. 34/1903, 86). Reg.: Böhmer-Graff n. 2022 a. Lit.: Hirsch, Jahrbücher III 211; Wappler, Papst Benedikt 69; Schuster, Ugo di Farfa 156; Schuster, Farfa 159; Vehse, Sabina 148; Kölmel, Kirchenstaat 64.

Kommentar

Der Bericht des Abtes enthielt wohl die Ereignisse seit der Privilegierung des Klosters Farfa durch Kaiser Heinrich im Apr. 1019 (MG. DH. II n. 405; Böhmer-Graff n. 1946), also den Friedensschluß des Papstes mit den Stephanianern (n. 1205) und die Maßnahmen, die Hugo getroffen hatte, um einer neuen Entfremdung der Burgen Bocchignano und Tribucum in der Sabina zu begegnen. Hugo berichtet davon in seinen zitierten Schriften, daß er auf Anraten des Erzbischofs Pilgrim von Köln mit den Oktavianern Oddo und Crescentius einen Schutzvertrag geschlossen und ihnen dafür einen Teil der Güter seines Klosters bei Tribucum überlassen habe. Der Bericht war wohl zugleich eine Anklage gegen die Bedränger des Klosters, die Stephanianer Johannes und Crescentius, und den mit ihnen neuerdings verbündeten Papst, weswegen Hugo die Anwesenheit des Papstes bes. hervorhebt. Anstatt das Kloster kräftiger in Schutz zu nehmen, hat freilich Kaiser Heinrich den Schutzvertrag gebilligt und zum Friedensschluß mit den Stephanianern geraten. Wo die Berichterstattung Hugos an den Kaiser erfolgte, läßt sich aus den Quellen nicht eindeutig entnehmen. Man könnte auch auf einen kurzen Aufenthalt Heinrichs im Juli 1022 in Farfa schließen; vgl. Querimonium: post hec venit senior noster Heinricus, quando Troiam acquisivit, cui intimavimus cuncta per ordinem. Man weiß jedoch, daß Hugo im Feldlager vor Troia weilte (vgl. Schuster, Ugo 209), und muß wohl annehmen, daß er die erste Gelegenheit benützte, um den Kaiser um Hilfe anzugehen. Als anwesend bei der Berichterstattung des Abtes wird auch Graf Oddo erwähnt. Über die Intervention des Erzbischofs Pilgrim vgl. Kölmel 62 Anm. 14 und Oediger, Reg. 206 n. 687.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1239, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1022-04-00_2_0_2_5_0_1300_1239
(Abgerufen am 23.04.2024).