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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Benedikt (VIII.) läßt auf Grund einer Denuntiation eines Juden und nach genauen Nachforschungen etliche römische Juden köpfen, die am Karfreitag zur Zeit der Kreuzanbetung den Crucifixus in der Synagoge verspottet und auch andere dazu verführt hatten, da daraufhin ein Erdbeben entstanden war, das nach der Hinrichtung der Juden sofort aufhört.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Ademar v. Chabannes, Chr. III 52 (Chavanon 175 u. 206). Reg.: Blumenkranz, Les auteurs chrétiens 251 n. 214. Lit.: Vogelstein-Rieger, Gesch. der Juden in Rom I 213; Mann, Lives V 207 f.; Hauck, Kirchengesch. III 526; Blumenkranz, Juifs et Chrétiens 383.

Kommentar

Die Nachricht Ademars trägt legendäre Züge. Sie setzt voraus, daß die Hinrichtung der Juden noch am selben Karfreitag erfolgte, an dem die Anzeige an den Papst gelangte: His diebus in parasceve, post crucem adoratam, Roma terrae motu et nimio turbine periclitata est. Et confestim quidam Judaeorum intimavit domno papae, quia ea hora deludebant synagogae Judeorum Crucifixi figuram. Quod Benedictus sollicite inquirens et comperiens, mox auctores sceleris capitali sententia dampnavit. Quibus decollatis furor ventorum cessavit. Ademar berichtet von den Ereignissen unmittelbar nach einer Notiz über die Ende 1020 erfolgte Einsetzung des Bischofs Isembert von Poitiers, weswegen in das folgende Jahr datiert werden kann. Für 1021 berichten auch andere Quellen über ein allerdings erst am 12. Mai erfolgtes Erdbeben; vgl. Vogelstein-Rieger I 213 Anm. 2.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1229, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1021-00-00_3_0_2_5_0_1288_1229
(Abgerufen am 20.04.2024).