Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

Sie sehen den Datensatz 1262 von insgesamt 1338.

Papst Benedikt (VIII.) wird durch die Söhne des (Grafen) Rainer (von Galeria) und deren Truppen gezwungen, mit den aus dem Exil zurückgekehrten Sabinagrafen Johannes und Crescentius ohne Einverständnis mit dem Abt Hugo (I.) von Farfa (D. Sabina) auf Kosten dieses Klosters Frieden zu schließen. Im Auftrag des Papstes schwören dessen Bruder Romanus und dessen Neffe Gregor (II.) (von Tusculum), daß der Papst den Stephanianern die ihnen seinerzeit (n. 1151 u. n. 1161) abgenommenen Burgen Bocchignano (Buccinianum) und Tribucum (in der Sabina) zurückgeben und sie bei der Erhaltung ihres Besitzes gegen jedermann unterstützen werde.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Hugo v. Farfa, Exceptio relationum, und Querimonium (Balzani, FSI. 33/1903, 69 u. 76); Gregor v. Catino, Chr. (Balzani, FSI. 34/1903, 85). Reg.:Lit.: Hirsch, Jahrbücher III 132; Wappler, Papst Benedikt 37; Bossi, Crescenzi di Sabina 127 f.; Schuster, Farfa 159; Vehse, Sabina 147; Kölmel, Kirchenstaat 64; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 15.

Kommentar

Den Zeitpunkt der Aussöhnung des Papstes mit den Stephanianern hat Kölmel 62 Anm. 14 auf das Jahr 1019 berechnet und mit der geplanten Deutschlandreise des Papstes (n. 1209 ff.) in Zusammenhang gebracht, welche für die Zeit der Abwesenheit des Papstes die Wiederherstellung des Friedens im Kirchenstaat geraten sein ließ. Auch andere Zeugnisse sprechen für das Jahr 1019, doch bestätigte Kaiser Heinrich noch am 9. Apr. 1019 dem Kloster Farfa die ihm von Papst Benedikt restituierten Burgen Bocchignano und Tribucum (Böhmer-Graff n. 1946). Zur Identifizierung der Söhne des Grafen Rainer mit den Grafen von Galeria vgl. Kölmel 159 f. Abt Hugo von Farfa wandte sich später an den Kanzler Heinrichs II., Erzbischof Pilgrim von Köln, und dann an den Kaiser selbst um Hilfe gegen die Stephanianer, vgl. n. 1239. Zu einer Auslieferung der Burgen an die Stephanianer kam es nicht.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1205, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1019-00-00_1_0_2_5_0_1262_1205
(Abgerufen am 25.04.2024).