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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,4

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Heinrich schenkt auf Intervention der Königin Kunigunde dem Kloster Michelsberg bei Bamberg das Gut Gimbsheim (Kr. Worms) im Wormsfeldgau in der Grafschaft des Grafen Zeizolf, welches dem König von seinem Kapellan Rothard geschenkt worden war, und bestimmt, daß der Abt des Klosters das Gut weder verschenken noch vertauschen, noch als Lehen ausgeben darf, sondern daß es den Mönchen zur Nutzung verbleiben soll (dilectissimam coniugem nostram ... postulasse, quatinus ... concederemus pagina monasterio sancti Michahelis archangeli et sancti Benedicti abbatis, quod est situm sub territorio Babenbergensis civitatis, omne illuc prędium [quod dicitur Gimmasehim cum omnibus sibi adiacentibus, quod est in comitatu Zeizolfi comitis in pago qui dicitur Wormazuelt,] quod [Rothardus noster] dilectus capellanus nobis contulit et condonavit ... hanc nostrę donationis paginam scribi iubentes, per quam supra nominatum prędium deinceps in proprium usum fratrum supra dicti monasterii transfundimus et donamus ... Unde pręcipientes iubemus, ut nulli abbatum supra dicti monasterii liceat prętaxatum prędium alicui donare seu commutare vel pro beneficio dare, sed ad proprium usum fratrum libere relinquatur). – Verfaßt von HC.

Überlieferung/Literatur

fehlt.

Formularbuch Udalrichs von Bamberg cod. 398 f. 28 aus der Mitte des 12. Jh. in der Nationalbibliothek Wien (V) und cod. 238 f. 56 aus dem 12. Jh. in der Bibliothek des Klosters Zwettl.

Eccard, Corp. hist. 2, 68 no. 67 aus V; MG. DD. 3, 499 no. 389.

Kommentar

Obwohl das Diplom nur in Udalrichs Formelsammlung überliefert ist, lassen sich nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 389 die im Texte dieser Überlieferung fortgelassenen Namen mit Hilfe des Michelsberger Güterverzeichnisses aus dem 12. Jh. (gedruckt bei Giesebrecht, Kaiserzeit 2 5, 600) ergänzen, denn dort heißt es, daß ein Kapellan Rothart dem Kaiser das Gut Gimbsheim übertragen hat, welches das Kloster später an den Bischof vertauschen mußte. Diese Annahme wird nach Bresslau l. c. noch dadurch gestützt, daß der Text des verlorenen DH. II. 389 für die Herstellung der Fälschung DH. II. 390 (Reg. 1929) Verwendung fand, die Ende des 11. Jh. angefertigt, mit dem echten, von einem anderen Diplom abgelösten 3. Siegel Heinrichs II. versehen wurde und die sich mit der interpolierten Bestimmung, daß jede Besitzveränderung bezüglich Gimbsheims von der Zustimmung des Kaisers anhängig sei, gegen den erzwungenen Tausch richtet. Außerdem wurde für diese Fälschung ein von HC verfaßtes Dep. Heinrichs II. verwendet, aus dem die Einleitung mindestens bis zum Schluß der Interventionsformel und der Schluß des Kontextes stammen. Unentschieden ist, aus welcher der beiden benutzten Urkunden das Eschatokoll der Fälschung stammt. Zur möglichen Einreihung der beiden Urkunden, von denen wenigstens eine im Mai 1018 zu Aachen gegeben sein muß, und zum vermutlichen Rechtsinhalt des Dep. vgl. Bresslau l. c. – Zu den stilistischen Beziehungen des DH. II. 389 zu einer Urkunde König Stephans I. von Ungarn vom Jahre 1009 (Fejer, CD. Hungariae 1, 289) vgl. NA. 31 (1906) 776 no. 482.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,4 n. 1928, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1018-00-00_2_0_2_4_1_788_1928
(Abgerufen am 19.04.2024).