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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Graf Rainard (II.) von Sens übergibt auf Rat des Papstes (Benedikt VIII.), des Abtes (Odilo) von Cluny und des Bischofs Rainald von Paris sowie anderer Suffraganbischöfe von Sens die von ihm besetzte Stadt Sens dem König Robert (II.) von Frankreich.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Clarius v. Sens, Chr. (Bautier-Gilles 110) und Gaufrid v. Courlon, Chr. (Julliot 390). Lit.: Pfister, Robert le Pieux 261 f.; Sackur, Cluniacenser II 22; Bouvier, Hist. de l'église de Sens I 361.

Kommentar

Die Übergabe von Sens erfolgte nach einer Belagerung durch das Heer des Königs, die älteren Quellen wissen aber nichts von einer Intervention des Papstes und des Abtes von Cluny während der damaligen Auseinandersetzungen zwischen König Robert und dem rebellischen Grafen. Da Clarius selbst auch nicht die Namen der Intervenienten zu kennen scheint und sie jedenfalls verschweigt (consilio Romani pontificis et abbatis aecclesiae Cluniacensis necnon suffraganeorum episcoporum et optimorum procerum praecipueque Rainaldi Parisiensis episcopi), vermutet Sackur, daß zumindest das Einschreiten des Papstes eine spätere Erfindung sei. Zur Intervention Odilos vgl. aber Hourlier, Odilon 80. Laut Gaufrid v. Courlon soll gar Erzbischof Leotherich von Sens selbst, der von Rainard viel zu leiden hatte, die Stadt dem König übergeben haben. Das Datum der Übergabe bringt Clarius (a. ah incarn. Christi MXV., X. kal. Maii). König Robert hat später Rainard wieder mit der Grafschaft Sens belehnt, als sich dieser anschickte, den König aus Sens zu vertreiben. Erst 1055 kam Sens endgültig an die Krone.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †1159, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1015-04-22_1_0_2_5_0_1214_F1159
(Abgerufen am 16.04.2024).