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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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König Stephan (I.) von Ungarn verleiht dem von ihm begründeten Kloster Pécsvárad (D. Fünfkirchen) mit päpstlicher Zustimmung (consensu et confirmacione auctoritatis apostolice) genannte Besitzungen, Einkünfte und Rechte.

Überlieferung/Literatur

Druck: Györffy, Dipl. Hung. I 63 ff. Reg.: Szentpétery, Reg. I 3 n. 6. Lit.: Karácsonyi, Szent-István király oklevelei 76 ff.; Breßlau, Urkunden Stephans 71 ff.; I. Szentpétery, Szent István király pécsváradi és pécsi alapítólevele (Budapest 1918) 17 ff.; Szentpétery, Szent István király oklevelei 138 f.; Györffy, Anfänge 83 ff.

Kommentar

Die zitierte Urkunde König Stephans ist nur als Insert in einem Privileg Bonifaz' IX. von 1403 (Mon. Vat. Hung. I/4, 573) erhalten, und auch hier nur in einer ganzen Kette von Inserten. Den Text der Stephansurkunde übernimmt eine falsche Urkunde Geisas II. von 1158 aus einer Abschrift des damals angeblich schon verbrannten Originals. Die Urkunde Geisas wurde dann in einem echten Diplom König Karl Roberts von 1323 inseriert, und dieses erscheint als Insert im Privileg Bonifaz' IX. Nach Szentpétery ist die Stephansurkunde eine Fälschung aus dem Anfang des 13. Jh., wobei Urkunden Stephans I. für Martinsberg (Györffy 25 ff.) und Fünfkirchen (n. 1034) als Vorbild dienten. Auch Breßlau 75 hält zumindest jene Teile, die von einer Mitwirkung des Papstes bei der Klostergründung sprechen, für spätere Interpolationen, die den Mangel einer päpstlichen Bestätigungsurkunde wettmachen sollten. Für die Schenkung von Gütern und Einkünften wäre die päpstliche Zustimmung unnötig gewesen, die Privilegien über die Rechtsstellung des Abtes und des Klosters gegenüber dem Erzbischof von Gran, wie etwa das Recht der Pontifikalien für den Abt, der Einholung der Weihen und des Chrismas von jedem beliebigen Bischof, konnte aber der König auch auctoritate apostolica nicht verleihen, es sei denn, man nimmt bes. Legatenrechte Stephans an; vgl. dazu Váczy, Stephan als Legat, bes. 28 Anm. 7 und auch n. 942. Die Gründung des Klosters Pécsvárad erfolgte bereits nach 997, als Ascherik-Anastasius nach dem Tode Adalberts von Prag aus Polen nach Ungarn kam; vgl. zuletzt Uhlirz, Jahrbücher Otto III. 566 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. F1156, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1015-00-00_4_0_2_5_0_1211_F1156
(Abgerufen am 23.04.2024).