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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Benedikt (VIII.) bestätigt dem Erzbischof Alfanus (II.) von Benevent-Siponto (Alfano venerabili archiepiscopo sancte Beneuentane ac Sipontine sedis ecclesie) wunschgemäß und auf Intervention Kaiser Heinrichs (mit wörtlicher Benützung von n. 1054) die erzbischöfliche Würde mit dem Weiherecht über die Suffraganbistümer Bovino, Ascoli, Larino, Trivento, Lucera, Sant'Agata de'Goti, Avellino, Frigento, Ariano, Volturara, Telese, Alife, Sessola, Lesina und Termoli (Bibine, Asculo, Larino, Triuento, Luceria, sancta Agathe, Abellino, Quintodecimo, Ariano, Uulturaria, Thelesia, Alife, Sessula, episcopatum Lesinensem quam et episcopatum Termola), bestätigt besonders den Besitz der Michaelskirche am Monte Gargano und der Kirche von Siponto (ecclesiam sancti Michaelis archangeli in monte Gargano cum ipsa Sipontina ecclesia) samt allen Pertinenzen, verleiht das Pallium und bestimmt nach dem Vorbild Papst Gregors (I.) die Palliumtage, ermächtigt zur Ausübung aller bischöflichen und erzbischöflichen Funktionen, ermahnt zu guter Amtsführung, bedroht Ungehorsam gegen den Erzbischof mit dem Anathem, erläßt Alienationsverbot und bedroht Besitzstörung und Rechtsverletzung, besonders durch Griechen, mit dem Anathem. ‒ Cum summe apostolice dignitatis ... Scr. pm. Benedicti not. et scrin. SRE. in men. Mar., ind. XII.

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 1694, Benevent Arch.-bibl. cap.: Cod. 27 p. 80. Drucke: Kehr in GGN. 1898, 57 (= PUU. in Italien I 231); Zimmermann, PUU. 922 n. 486. Reg.: JL. *4005; Santifaller, LD. 325; Santifaller, Elenco 331; IP. IX 57 n. 21. Lit.: Carabellese, Apulia 51; Klewitz, Bistumsorganisation 12; Mastrobuoni, La chiesa Sipontina 35 f. u. 46; Martí Bonet, Concesión del palio 134.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. IP. IX 57 n. 21. Die zitierte Kopie beruht auf dem heute verlorenen Rotulus Beneventaner Urkunden von 1464, den Kehr noch benützte. Zu den genannten Suffraganen vgl. Klewitz 6 ff. Zum Doppeltitel des Erzbischofs und zur Gründung einer eigenen Erzdiözese Siponto vgl. zuletzt W. Holtzmann, Der Katepan Boioannes und die kirchliche Organisation der Capitanata (GGN. 1960, 22 f.), wo gegen Klewitz 20 ff. bewiesen wird, daß die Neugründung nicht durch Benedikt VIII., sondern erst 1036‒1040 durch Benedikt IX. erfolgte. Antonucci in Samnium 10/1937, 73 bezweifelte wegen des Doppeltitels die Papsturkunde und vermutete eine Interpolation, welche beweisen sollte, daß Siponto nicht Suffraganbistum Benevents, sondern mit diesem uniert sei. Zur Berufung auf Gregor I. vgl. Zimmermann, Rechtstradition 134. Als Palliumtage gelten: Weihnachten, Epiphanias, Gründonnerstag, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, die Apostelfeste, Johannistag, Himmelfahrt Mariä, die Weihetage der Beneventaner Kirche, des Erzbischofs und der Suffraganbischöfe sowie Konzilstage.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1135, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1014-03-00_1_0_2_5_0_1190_1135
(Abgerufen am 20.04.2024).