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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Benedikt VIII. bestätigt dem Abt Gottfried von Breme (Gotefredi, virum venerabilem, abbatem venerabilis monasterii beati Petri apostolorum principis fundati in Bremedensi oppido inter Padum et Ticinum) (D. Pavia) auf Intervention des kaiserlichen Markgrafen Adalbert (marchionis gloriosissimi imperatoris nostri Henrici) für sein zur Zeit des (Franken)königs Theoderich (IV.) durch den (fränkischen) Patricius Abbo in Novalesa (prope Alpes in loco Noualicio) (D. Turin) begründetes und später durch den Markgrafen Adalbert (von Ivrea) wegen der Sarazenengefahr nach Breme verlegtes Kloster genannte Besitzungen, besonders die Schenkungen des Abbo bei Novalese und des Adalbert (von Ivrea) bei Breme sowie weitere genannte Güter, die das Kloster durch die Markgrafen Otto (II.) und Arduin (V.) (von Turin-Romagnano) erhielt; bestätigt gemäß kaiserlichen Verleihungen die Mühlen- und Fischereirechte der Abtei im Fluß Tanaro; verbietet die Ausübung priesterlicher Funktionen im Klostergebiet ohne Erlaubnis des Abtes: verleiht das Recht auf zollfreien Warentransport zu Schiff in ganz Italien, besonders nach Ferrara, Comacchio und Ravenna; gewährt Zehnt- und Taufrechte; erlaubt die Einholung des Chrismas von jeder beliebigen Kirche; verbietet die Belästigung des Klosters durch Zehnt- und Abgabenforderungen; gewährt die Befreiung vom weltlichen Gericht; erläßt Alienations- und Perturbationsverbot und verleiht das Recht der freien Abtwahl gemäß der Benediktinerregel. ‒ Si semper sunt concedenda ... Scr. pm. Leonis not. reg. et scrin. SRE. in men. Feb. et ind. XII .... a. Deo propitio pont. dom. Benedicti summi pont. et univ. VIII. pp. in ss. sede b. Petri apost. II., imp. dom. Henrico a Deo coronato magno imp. a. I., in men. et ind. suprascr. XII.

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 12.Jh., Turin Arch. avesc.: Cat. XLI m. In. 1. Drucke: Della Chiesa, Historia 201 (fragm.); Ughelli, Italia IV 1429, 2V 1024; Cocquelines, Bull. I 321; Tomassetti, Bull. I 512; Migne, PL. 139, 1591; Mon. hist. patriae, Chartae I 399; Cipolla. Mon. Novalicensia I 134; Bollea. Cartario di Breme 56; Zimmermann, PUU. 920 n. 485. Reg.: J. 3057; JL. 4002; Carutti, Reg. 13 n. 39; IP. VI/1, 234 n. 3; Santifaller, LD. 325; Santifaller, Elenco 331. Lit.: Kehr, Die ältesten PUU. 35; Capitani, Imperatori e monasteri 472; Kortüm, UrkSprache 189 f.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. weiters Kehr in GGN. 1901, 66 u. 76 sowie IP. VI/1, 234 n. 3. Die zitierte älteste Kopie ist eine Nachzeichnung des verlorenen Originals und nicht, wie vielfach angenommen wurde. Original; vgl. Kehr in GGN. 1901, 76 Anm. 1. Zur Geschichte des Klosters vgl. die Bemerkungen zu n. 1133. Die im Papstprivileg erwähnten Donationsurkunden der Markgrafen Otto und Arduin finden sich bei Bollea 33 u. 36. Unter den vom Papst bestätigten Besitzungen der Abtei wird auch die Zelle Pollenzo genannt, deren Prior sich damals vom Kloster Breme unabhängig machen wollte (vgl. n. 1095 u. n. 1133). Bezüglich der Mühlen- und Fischereirechte der Abtei existiert kein Kaiserdiplom, das diese Rechte genauer umschreibt; vgl. aber die Pertinenzformel der Urkunde Ottos III. für Breme von 998 (Böhmer-Uhlirz n. 1271). Über die Zehntrechte vgl. Constable, Monastic Tithes 214. Der die postulalio fratrum überbringende Intervenient Adalbert dürfte gemeinsam mit Abt Gottfried nach Rom gereist sein (vgl. n. 1133), und aus der Intervenienzformel ergibt sich, daß beider Anwesenheit in die Zeit knapp nach der Kaiserkrönung Heinrichs fällt. Zur verkürzten Datierungszeile, die wohl ebenso wie der Kontext vom Notar Leo geschrieben wurde, vgl. auch Rabikauskas, Skriptumzeile 114, wo auf den Einfluß der Privaturkunden hingewiesen wird. Kortüm hält das Stück für eine Empfängerherstellung.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1134, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1014-02-00_3_0_2_5_0_1189_1134
(Abgerufen am 25.04.2024).