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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Kriegszug des Papstes Benedikt VIII. gegen die Crescentier Johannes und Crescentius, in dessen Verlauf fast alle Burgen der Crescentier erobert werden. Während Graf Johannes in Palestrina (in turribus Penestrini montis) von päpstlichen Truppen belagert wird, ersucht sein Bruder Crescentius am 29. Juni (in sollenitate sancti Petri) in Farfa die Mönche um Fürbittengebete zu seiner Befreiung. Das daraufhin in Farfa veranstaltete dreitägige Fasten trägt den Mönchen den Zorn des Papstes ein. Die Belagerung von Palestrina wird abgebrochen, zumal Johannes dem Papste die freiwillige Rückgabe dieser Stadt an die römische Kirche verspricht.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Hugo v. Farfa, Exceptio relationum, u. Gregor v. Catino, Chr. (Balzani, FSI. 33/1903, 67 f. u. 34/1903, 83 f.). Reg.:Lit.: Hirsch, Jahrbücher II 386 f.; Wappler, Papst Benedikt 16 f.; Bossi, Crescenzi di Sabina 115 f.; Vehse, Sabina 145; Kölmel, Kirchenstaat 63.

Kommentar

Graf Johannes war ein Enkel der Senatrix Stephania, der im Jahre 970 von Johannes XIII. die Stadt Palestrina emphiteutisch bis zur dritten Generation überlassen worden war (n. 471). Die Aktion Benedikts gegen die Crescentier ist aus deren Gegensatz zu den Tuskulanern zu erklären, die sie in der römischen Herrschaft abgelöst hatten und nun auch ihre Stellung im Kirchenstaat stärken mußten. Vom Kriegszug berichten nur die zitierten Quellen aus Farfa, die ihn in die Zeit knapp nach dem Regierungsantritt Benedikts VIII. datieren. Er muß, wie sich aus dem Bericht Hugos ergibt, vor dem 29. Juni begonnen worden sein und war am 15. Aug. 1012 beendet, an welchem Tage laut Hugo Graf Crescentius aus Dank für die Befreiung seines Bruders den Mönchen von Farfa ein ihnen gehöriges Gut restituierte. Vom Versprechen des Grafen bezüglich der Rückgabe von Palestrina berichtet Hugo im Zusammenhang mit Ereignissen des Jahres 1014 (n. 1132): mentitus fuerat de Penestrino monte, nolens illum reddere sicut promiserat.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1077, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1012-06-00_1_0_2_5_0_1131_1077
(Abgerufen am 29.03.2024).