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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Sergius IV. stirbt.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Epitaph (MG. Poet. lat. V 339, Montini, Le tombe 173); Ann. Augustani 1013 (MGSS. III 124); Ann. s. Blasii 1013 (MGSS. XVII 276); Ann. s. Trudperti 1013 (MGSS. XVII 289); Romuald v. Salerno, Chr. (SS. rer. Ital. VII/1, 173). Reg.: JL. I p. 505. Lit.: Zimmermann, Papstabsetzungen 115; Borgolte, Grablegen 136.

Kommentar

Vgl. weiters die Notizen im Chr. Suevicum univ. (MGSS. XIII 70), bei Hermann v. Reichenau und Bernold v. Konstanz (MGSS. V 119, 399 u. 424) sowie Leo v. Ostia (MGSS. XXXIV 217). Rom als Sterbeort nennen schon die Ann. Augustani. Schwieriger ist die Berechnung des Zeitpunktes. Mit Ausnahme von Romuald, der aber dafür im Papstnamen und in der Indiktion irrt, wird in allen Quellen als Sterbejahr 1013 angegeben. Das geschieht im Anschluß an das Epitaph, wo die Jahresangabe 1013 aber nach der Vermutung von Poole, Studies 147 die Errichtung des Monumentes bezeichnen will, während die Indiktion auf das richtige Sterbejahr 1012 verweist. Als Sterbetag erscheint der 12. Mai: obiit m(en). M(a)di., die XII., ind. X./a. Dom. incarn. millesimo tertio X. Gegen dieses Datum spricht die Datierung von n. 1073, dafür aber der Regierungsantritt Benedikts VIII. (n. 1075). Hartmann in MIÖG, 15/1894, 482 ff. berechnet den Todestag auf Grund der Pontifikatsdauer Benedikts VIII. auf die Zeit vor den 20. April 1012. Als Sedenzzeit gibt das Epitaph Sergius' IV. 2 Jahre, 9 Monate und 12 Tage an; vgl. ebenso Lib. pont. (Duchesne II 267). Diese Angaben sprechen in einer von n. 1036 ausgehenden Berechnung für einen Sterbetermin eher Anfang Mai 1012 als Ende April. Andere Handschriften des Lib. pont. verzeichnen auch 4 Jahre, 3 Jahre und 9 Monate, 3 Jahre (vgl. ebenso Bernold, MGSS. V 399), 2 Jahre und 7 Monate (vgl. ebenso Martin v. Troppau, MGSS. XXII 432) und 3 Jahre und 15 Tage (Cat. Cavensis, vgl. dazu n. 1036). Die meisten Quellen haben runde Angaben von 2 Jahren und 9 Monaten (vgl. etwa den Cat. Casinensis MGSS. XXII 361) oder nur 2 Jahre (vgl. etwa Cencius, Fabre-Duchesne I 328 u. Chr. Tiburtina, MGSS. XXXI 258 sowie Romuald). Das Epitaph befindet sich noch heute in der Lateranbasilika, wo auch laut Johannes v. Rom (Valentini-Zucchetti, FSI. 90/1946, 349) iuxta fores ecclesiae das Grabmal war, während laut Martin und von ihm abhängiger Quellen die Bestattung im Petersdom erfolgt sein soll; vgl. dazu Montini 171. Die Grabschrift rühmt den Papst u. a. als egregius doctor. Lobende Äußerungen finden sich bei verschiedenen spätmittelalterlichen Autoren; vgl. etwa Tholomeus v. Lucca (Muratori SS. XI 1052: fuit sanctissimus vitae et gratiosae conversationis) und bei Amalricus Augerius (Muratori, SS. III/2, 339: sanctae vitae et castae conversationis et clero et populo valde amabilis ... libenter laboravit pro negotiis ecclesiae sanctae Dei). Vgl. auch die längere Würdigung bei Platina (SS. rer. Ital. III/1, 178 f.). Wegen der römischen Wirren im Frühjahr 1012 (vgl. n. 1075) erwägt Hartmann, Gesch. IV 174, ob Sergius IV. nicht gestürzt worden sei und eines gewaltsamen Todes starb.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1074, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1012-05-12_1_0_2_5_0_1128_1074
(Abgerufen am 16.04.2024).