Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes XVIII. - RI II,5 n. 1034

1009 (vor Juni)

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Papst (Johannes XVIII.) erteilt dem König Stephan (I.) von Ungarn den Konsens zur Errichtung des Bistums Fünfkirchen und entsendet hiezu den Bischof Azzo (II. von Ostia) als seinen Legaten nach Ungarn, wo in dessen Anwesenheit der König in Raab Bonipert als Bischof von Fünfkirchen bestellt und diesem eine Urkunde verleiht, welche die Diözesangrenzen umschreibt.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Urk. Stephans v. 1009 VIII. 23 (Györffy, Dipl. Hung. I 54). Reg.: Szentpétery, Reg. I 3 n. 5. Lit.: Karácsonyi, Szent-István király oklevelei 40 ff.; Breßlau, Urkunden Stephans 69 ff.; Szentpétery, Szent-István király pécsváradi és pécsi alapítólevele 37 ff.; Szentpétery, Szent-István király oklevelei 143 ff. u. 160; Váczy, Stephan als Legat 28; Váczy, Die erste Epoche 93; Hóman, Gesch. des ung. Mittelalters I 194; Hóman, König Stephan 144; Szentirmai, Apostolische Legation 260 f.

Kommentar

Die zitierte Gründungsurkunde von Fünfkirchen ist nur aus Erwähnungen in späteren zweifelhaften Königsurkunden und neuzeitlichen Drucken bekannt, doch wird an der Anwesenheit des Papstlegaten Azzo, der wohl mit dem in n. 1119 genannten Bibliothekar der römischen Kirche identisch ist (vgl. über ihn auch n. 1166 und Santifaller, Elenco 126), beim Gründungsakt nicht gezweifelt. Seine Entsendung müßte noch unter Johannes XVIII. erfolgt sein, doch wird in der Urkunde der den Konsens erteilende Papst (cum consensu sanctissimi apostolici) nicht mit Namen genannt. Über die Folgerungen in bezug auf die Legatenwürde Stephans vgl. die zitierten Studien von Váczy und Szentirmai. Hóman nimmt an, daß anläßlich der Investitur des Bischofs Bonipert, der ein Franzose war, in Anwesenheit und mit Konsens des Papstlegaten auch eine königliche Urkunde für das Bistum Raab ausgestellt wurde (Györffy, Dipl. Hung. I 60).