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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst (Johannes XVIII.) gibt allen Gläubigen (universis sanctae Romanae ecclesiae filiis) bekannt, daß ihm von der Wiederherstellung der infolge ihres Alters und langer Vernachlässigung verfallenen Pfarrkirche Santa Maria in Isernia (plebem sanctae Mariae intro civitatem, que vocatur Yserge, iuxta fontem sancti Johannis baptiste sitam) (D. Isemia) berichtet wurde, die der Sohn des Grafen Landolf Graecus (von Isernia), Graf Landinolf und dessen verstorbene Frau Gemma zu ihrem Seelenheil aus Eigenbesitz durchgeführt haben; überträgt die Pfarrkirche samt allen ihren Pertinenzen und samt der Obsorge für den geistlichen Dienst in die Gewalt (dominium et potestatem) des Grafen Landinolf und dessen Erben; verbietet dem Bischof von Isernia, den Besitz der Pfarrkirche zu schmälern, überträgt ihm aber die Korrektionsgewalt über die Pfarrer, die bei nicht ordnungsgemäßer Ausübung an den Papst fallen solle. ‒ Officii nostri est ... Scr. pm. Petri not. SRE. in men. Oct., ind. III.

Überlieferung/Literatur

Org.: Papyrus (290 × 1720) Bergamo Bibl. civ. Kop.: 17. Jh., Rom Bibl. Vat.: Cod. Barb. lat. 3214 fol. 2 (fragm.). Facs.: M. Lupus, Cod. dipl. Bergomatus I 762; Marini, Papiri n. 1; Pflugk-Harttung, Specimina n. 9; Pont. Rom. dipl. n. 13. Drucke: Ughelli, Italia 1VI 457, 2VI 368; Migne, PL. 139, 1480 f.; Mon. regii Neapolitani archivi, IV (Neapel 1845) 23; Pflugk-Harttung, Acta II 15; Pont. Rom. dipl. n. 13; Zimmermann, PUU. 791 n. 416. Reg.: J. 3015; Pflugk-Harttung, Päpstliche Originalurkunden 494 n. 15; JL. 3942; Omont, Bulles pont. 581 n. 19; Millares, Doc. 173 f.; IP. VIII 244 n. 1; Santifaller, LD. 323; Santifaller, Elenco 323; Santifaller, Beschreibstoffe 34 n. 21; Rabikauskas, Kuriale 229. Lit.: Breßlau, Papyrus und Pergament 8; Kehr, Die ältesten PUU. 22; Hoffmann, Mönchskönig 87 ff.; Kortüm, UrkSprache 238 ff.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. IP. VIII 244 n. 1. Die Kopie aus dem 11. Jh. im Staatsarchiv von Neapel ist während des Zweiten Weltkrieges in Verlust gegangen. Das in Kurialschrift geschriebene Original ist stark beschädigt und ließ sich auch nur teilweise aus der späteren kopialen Überlieferung ergänzen, da anscheinend die Kopisten das Original zum Teil selbst nicht mehr völlig entziffern konnten. Es fehlen vor allem die ersten Zeilen, so daß die Datierung in den Pontifikat Johannes' XVIII. unsicher bleibt. So wurde das Stück auch den Päpsten Johannes IV, Leo IV. und Johannes VIII. zugeschrieben, doch spricht für die Zuweisung in den Pontifikat Johannes' XVIII. nicht nur der paläographische Befund, sondern auch die Nennung des in der damaligen päpstlichen Kanzlei tätigen Skriniars Petrus. Die Papstbulle fehlt. Über die Wiederherstellung der Kirche in Isernia durch Graf Landinolf und über diesen selbst ist sonst aus keiner anderen Quelle Genaueres bekannt. Als Beispiel für die Anerkennung des Eigenkirchenrechtes durch das Papsttum kommt der Urkunde einige Bedeutung zu.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 996, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-10-00_1_0_2_5_0_1045_996
(Abgerufen am 29.03.2024).